Weitere Briefe: Gentleman-Wolf und Döner-Gefährder

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"Der Wolf von Bad Kreuzen", 8. Dezember:

Gentleman-Wolf​

Ja, und? Warum soll ein Wolf keinen Hahn reißen? Gastwirtschaften für Wölfe dürfte es ja kaum geben? Und dann trägt er ihn vor Verzehr auch noch "in aller Seelenruhe" davon... dz dz dz - ja, soll er den Bauern vorher fragen? Wenn ja: in welcher Sprache? Oder soll er sich beim Fressen im Bauernhof erschlagen/-schießen lassen? Die Auswüchse der Wolfsphobie nehmen groteske Züge an. Reinhart Groebe, Erlangen

"Abschiebung nach Afghanistan", 7. Dezember

Ein echter Döner-Gefährder

Da haben sie ja richtig was gekonnt, die Damen und Herren Beamte von der Zentralen Ausländerbehörde, ZAB, in Bayreuth. Der junge Afghane aus dieser Stadt, der am Nikolaustag gnadenlos abgeschoben wurde, war seit sechs Jahren in Deutschland und arbeitete, bis es ihm von der Behörde verboten wurde, in einem Döner-Imbiss. Statt sich auf wirkliche Gefährder und Identitätsverschleierer zu konzentrieren, schiebt die ZAB also lieber den Dönerverkäufer aus der Nachbarschaft ab. Was war denn da die Gefährdung? Zuviel scharf auf der Knoblauchsoße? Jetzt fühle ich mich gleich viel sicherer in unserem schönen Land. Aber natürlich kommt die Weisung, so vorzugehen, vom bayerischen Innenministerium. Herr Herrmann, schämen Sie sich eigentlich für gar nichts mehr? Claudia Zeus, Marktredwitz

"Die Mietpreisbremse ist nicht genug", 7. Dezember

Umverteilung bremsen

Die Sozialreferentin Dorothee Schiwy beklagt im Beitrag die nicht wirkende und zahnlose Miet-Preisbremse. Die SPD hat dieses Gesetz mit verabschiedet. Leider hat sich in der letzten Legislatur dabei Justizminister Maas inklusive SPD von der Union über den Tisch ziehen lassen. Selbige CSU, die sich so vehement für die sogenannten kleinen Leute einsetzen will und obendrein auch noch die Wohnungen aus der Landesbank-Misere an einen privaten Investor statt an ein kommunales Konsortium verkauft! Neben den richtigen Ausführungen zum Mietpreis-Spiegel hat die Sozialreferentin aber eine schwerwiegende Ungerechtigkeit vergessen, nämlich die Deckelung der Modernisierungs-Umlage (11 Prozent der Kosten können pro Jahr umgelegt werden, nach 9 Jahren ist die Investition quasi abbezahlt - aber die Miete bleibt oben). Der Mieter hat dabei kein Mitspracherecht. Dies ist eine gigantische Umverteilung von Vermögenswerten von nicht Besitzenden zu Besitzenden und wird von sogenannten Entwicklern beziehungsweise Miethaien gerne genutzt zur Vertreibung von Mietern. Die SPD hat diese Deckelung sogar in ihrem Wahlprogramm, die Union hat bisher geblockt: Dies wäre ein dankbares Thema bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen. ( Anmerkung der Redaktion: Sozialreferentin Schiwy hat das Thema angesprochen, sie fordert, die Modernisierungsumlage auf höchstens sechs bis acht Prozent zu reduzieren.)

Aber auch die Stadt-Politik hier in München muss sich bei der Wohnungs-Politik in manchen Fällen an die eigene Nase fassen. Als negative Beispiele wären hier zu nennen: Die früher angeprangerten Leerstände, geplanter Abriss von kleinen Häuschen in der Müllerstraße sowie Vergabe eines kleinen Häuschens durch das Kommunalreferat in der Sachsen-Straße an den Meistbietenden in Erbpacht (auch gewerbetreibende/Entwickler durften hier mitbieten). Es gäbe also viel zu tun, und Wohnen ist etwas Existenzielles. Um hier radikalen Parteien nicht weiteren Auftrieb zu geben, besteht dringender Handlungsbedarf. Opposition ist Mist, dieser Satz von Franz Müntefering gilt immer noch. Nehmen Sie also Einfluss auf die anstehenden Koalitionsverhandlungen, Frau Schiwy. Dietmar A. Angerer, München

"Masterplan zur Luftreinhaltung", 21. Dezember

Masterblabla

Da dieses Thema bislang nicht nur in der BMW-Stadt München, sondern auch in der "grünen" Diesel-Heimat Baden-Württemberg immer wieder mit großtönigem Wortgeschwafel weggewischt wurde, bin ich neugierig, ob es sich auch diesmal wieder eher um ein "Masterblabla" oder ein "Mastergeplapper" handelt. Oder haben Sie tatsächlich noch Hoffnung? Bernd Boeck, München

© SZ vom 27.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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