Weitere Briefe:Alpenplan, Mieterhöhungen und der Ausbau in Hellabrunn

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Unchristlicher Bergfrevel

Umweltministerin Ulrike Scharf weilt in Indien, kann ihr Veto nicht einlegen, und genau in diesem Moment (welche Arroganz und Unverfrorenheit) schlägt unser "Heimatzerstörungsminister" gnadenlos zu, und zwar gleich zwei Mal: Lockerung des Anbindegebots sowie die Änderung des Alpenplans am Riedberger Horn ("Weg für Skilift am Riedberger Horn ist frei" vom 29. März). In der Tat ein schwarzer Tag für den Naturschutz in Bayern. Als Christ fragt man sich bei der Diskussion um die Aushöhlung des Naturschutzes, was in manchen Politikern wohl vorgeht, die sich sonst so sehr mit dem "C" in ihrer Partei brüsten. Im Grundsatzprogramm der CSU, das bis zum Sommer 2016 Gültigkeit hatte, heißt es im III. Kapitel, Punkt 1: "Das ,C' im Namen unserer Partei ist grundlegende Orientierung für unser politisches Handeln. Unsere christliche Wertorientierung ist von dauerhafter Gültigkeit für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, für den Schutz des Lebens und die Bewahrung der Schöpfung! Christliche Verantwortung macht jedes Handeln rechenschaftspflichtig vor Gott und den Menschen!" Im aktuellen Grundsatzprogramm der CSU sind diese Sätze nicht mehr enthalten. Parteien sollten sich an ihren eigenen programmatischen Worten messen lassen. Aber wir dummen Bürger haben das wahrscheinlich alles wieder ganz falsch verstanden. Angela Brogsitter-Finck, Gmund

Böses Erwachen

Die mehrmaligen Mieterhöhungen der GBW in der Schwabinger Adams-Lehmann-Straße ("Jenseits des Erträglichen" vom 30. März und "Sollen wir bald auf der Straße sitzen?" vom 28. März) erinnern mich sehr an das, was mir und anderen Mietern in der benachbarten Elisabeth-Kohn-Straße 33-37 widerfahren ist. Auch bei uns handelt es sich um geförderte Wohnungen (München-Modell) und auch wir wähnten uns vor maßlosen Mieterhöhungen sicher. Falsch gedacht: 2013 die höchstmögliche Mieterhöhung über 20 Prozent und 2016 wieder über 15 Prozent. Und auch hier wurde die ausufernde Erhöhung mit dem Mietspiegel begründet, obwohl dieser wie in der Adams-Lehmann-Straße auf diese Wohnungen nicht anwendbar ist. Wir haben dies sogar von der Stadt und vom federführenden Institut für den Mietspiegel schriftlich bestätigt bekommen. Die vermieterfreundlichen Gerichte in München haben dies aber nicht akzeptiert. Es ist zu hoffen, dass die Mieter in der Adams-Lehmann-Straße mehr Glück haben als wir. Denn bei uns mussten schon sehr viele junge Familien mit Kindern ausziehen. Was hier mitten im Neubaugebiet am Ackermannbogen passiert, ist "jenseits des Erträglichen". Wolfgang Donauer, München

Hellabrunn hinkt hinterher

Hellabrunn steht im Dilemma ("Erdmännchen gegen Eisbär", 28. März): Erlebniszoo oder traditioneller Tierpark? Eines ist klar: Man muss attraktiver werden. Gleichzeitig will man sich vom Erlebniszoo Hannover absetzen. Frage: Sind diejenigen, die den Zoo Hannover ständig kritisieren, jemals dort gewesen (nach Bekunden von Kritikern: ja; d. Red.)? Das Mühlendorf, was jetzt in Hellabrunn gebaut wird, gibt es in dieser Form in Hannover seit mindestens 15 Jahren: Es ist ein sehr geruhsames Erlebnis, das überhaupt nichts von einem "durchkommerzialisierten Disneyland" hat. Und das gilt auch für die anderen Bereiche in Hannover, etwa die Sambesi-Flusslandschaft oder die Yukon Bay mit Eisbären und Pinguinen. Hellabrunn ist demgegenüber vor allem eins: langweilig und es hinkt in der Entwicklung viele Jahre hinterher. Prof. Dr. Christoph Lütge, München

© SZ vom 18.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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