Weitere Briefe:Ärgerliche Grenz-Schikanen und devote Untertanen 

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Ärgerliche Grenz-Schikane

Ich habe am Sonntag für die Autofahrt (540 km) von Caorle nach München 8 Stunden gebraucht. Schuld ist man selbst, ich weiß. Aber die "Einreisekontrollen" am Walserberg in Salzburg spotten jeder Beschreibung. Hier stauten sich die Autos bis auf die A10, Salzburg-Süd, zurück. An der unbemannten Grenze waren jedoch an den bewusst eingebauten Engstellen außer leeren Stühlen keine Beamten zu sehen (Leserbrief "Lächerliche Grenzkontrollen" vom 7. September und Bericht "Herrmann will die Grenze weiter kontrollieren" vom 18. August). Welcher Schlepper soll hier von wem abgefangen werden? Einzig die hunderttausende Heimreisenden werden noch mal geärgert.

Wolfgang Büchler, München

Die Untertanen sind verzückt

Wie konnten wir es nur sechseinhalb Jahre ohne ihn aushalten, und vor allem, wie konnte er das ohne uns? Er im nordamerikanischen Exil, nur hin und wieder schemenhaft auszumachen, das Volk daheim im Ungewissen, nach ihm lechzend. Jetzt ist der Herr von Schloss und Gemeinde Guttenberg wieder da ("Das Traumschiff der CSU", 1. September), noch nicht vollends heimgekehrt, aber die Untertanen sind verzückt, sie haben ihren KT wieder zum Anfassen, sie laben sich an seinen Worten, die sogar seine eigenen sein sollen. Die Doktorarbeit abgeschrieben, also Unterschleif, wie es im Beamten-Deutsch früher hieß, aber was soll's, Karl-Theodor von und zu Guttenberg hat genug gebüßt, wie er auch selbst findet. Ihm wird schon jetzt als dem Bundeskanzler nach Angela Merkel gehuldigt, endlich wieder Glanz und Gloria nach der biederen Pfarrerstochter aus der Uckermark. Und wenn dann die Hysterie, die Guttenberg-Mania, so richtig angeheizt worden ist ( Bild schürt schon jetzt fleißig ein), vielleicht kriegen wir dann sogar wieder eine Monarchie, damit wir nicht mehr neidisch auf die Engländer schauen müssen. Gott schütze KT, unseren oberfränkischen Dynastie-Gründer. Wer weiß, wer weiß. Einen passenden Hofnarren aus Kulmbach hätten wir ja auch schon - Thomas Gottschalk.

Peter Kühn, München

© SZ vom 12.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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