Deutlicher hätte das Ergebnis wohl kaum ausfallen können: In München gaben 94,8 Prozent der dort wahlberechtigten Franzosen dem sozialliberalen Kandidaten Emmanuel Macron ihre Stimme. In absoluten Zahlen waren es 6958 von 7515 Franzosen, die zur Wahl gingen. Auf Marine Le Pen entfielen hingegen nur 383 Stimmen, also 5,2 Prozent.
Die Wahlbeteiligung stieg im Vergleich zum ersten Wahlgang vor zwei Wochen um fast sieben Prozentpunkte auf 66,4 Prozent. Ein sehr hoher Wert, verglichen mit den vergangenen Jahren. Neben der offenkundigen Furcht, die Kandidatin des rechtsextremen Front National könnte tatsächlich Präsidentin werden, war die Organisation ein entscheidender Grund für den Anstieg der Wahlbeteiligung. Die Wahl in der Französischen Schule in der Ungsteiner Straße konnte im Gegensatz zur ersten Wahl vor zwei Wochen ohne Komplikationen abgehalten werden. Es entstanden kaum Wartezeiten. Während des ersten Wahlgangs mussten einige Franzosen noch mehr als zwei Stunden warten, um ihre Stimme abgeben zu können.
Diejenigen Franzosen, die in München abstimmten, waren sich ihrer Wahl sehr sicher. Nur knapp über zwei Prozent der Wahlberechtigten gaben einen leeren oder ungültigen Stimmzettel ab. Einer davon brachte die Wahlhelfer besonders zum Lachen: Auf besagtem Stimmzettel stand auf der Vorderseite der Name des Kandidaten Emmanuel Macron, auf der Rückseite schrieb der Wahlberechtigte: "Ich würde ja de Gaulle wählen, aber er ist tot."