Wadlbeißer:Runde Sache aus dem Flascherl

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Der Wadlbeißer enthält eine Fülle von Zutaten. (Foto: Stephan Rumpf)

Das Wiesnzelt "Münchner Knödelei" stellt ihren bayerischen Krafttrunk vor

Von Franz Kotteder

Florian Oberndorfer von der Münchner Knödelei neben dem Riesenrad hat etwas gegen Energy-Drinks. "Über die kann ich mich richtig ärgern", sagt er, "die enthalten wahnsinnig viel Zucker und können sogar Magenprobleme und Herzrhythmusstörungen verursachen." Trotz der Warnungen von Verbraucherorganisationen wie Foodwatch seien sie nach wie vor schwer in Mode und würden auch noch besonders gern von Leuten konsumiert, die sich eigentlich gesund ernähren wollten. Irgendwann wurde es ihm zu bunt und er schritt zur Tat: "Ich wollte eine gesunde Alternative zu diesen Modegetränken entwickelt haben."

Die gibt es nun nach längerem Vorlauf: den "Wadlbeißer", den Oberndorfer aber nicht Energy-Drink, sondern mit einem Augenzwinkern lieber "bayerischen Krafttrunk" nennt und am Dienstag in seinem Wiesnzelt Münchner Knödelei vorstellte. Entwickelt haben ihn der Fruchtsaftmeister Michael Stadler aus Piding bei Berchtesgaden und der Ernährungsphysiologe und Biochemiker Michael Helm. Stadler beliefert Oberndorfer schon seit Jahren mit einem extra für dessen Wirtshaus in der Au produzierten "Bio-Kracherl" - einer Limonade mit biologisch erzeugten Zutaten. Für den Wadlbeißer hat er mit Helm viele Stunden damit verbracht, in "unzähligen Testläufen" (Helm) die richtige Mischung zu finden. Die "Mehrfruchtschorle aus den ursprünglichen Tiefen des Watzmanns" enthält nun eine Fülle von Zutaten, von Apfel-, Birnen- und Limettensaft bis hin zu Kokosblütensirup und Agavendicksaft, sowie eine Reihe von Gewürzen. Stadler legt Wert darauf, dass auf synthetische Zitronensäure ganz verzichtet wurde - denn die ist heftig umstritten, aber fester Bestandteil der allermeisten Erfrischungsgetränke. "Und von vielen Putz- und Reinigungsmitteln", wie Stadler trocken anmerkt. Helm hat noch seine Erfahrungen als Betreuer von Sportlerteams bei Weltmeisterschaften und olympischen Spielen eingebracht und weiß, wie man Körperenergie auf gesunde Weise am besten aktiviert.

Und warum heißt das Getränk nun Wadlbeißer? "In Bayern nennt man so einen kleinen Hund, der einen in die Wadl zwickt", sagt Florian Oberdorfer, "und außerdem jemand, der zäh ist und voller Energie steckt. Berti Vogts war als Fußballer so einer." Beides sind Referenzgrößen für so einen "Krafttrunk", findet er. Den Waldbeißer gibt es jetzt erst einmal in dem kleinen Wiesnzelt Münchner Knödelei und im Wirtshaus in der Au, aber möglicherweise ist die Sache ja ausbaufähig, die Biozertifizierung wird jedenfalls angestrebt. Oberndorfer sagt: "Wenn's ein Knödel wäre, würde ich sagen, der Wadlbeißer ist eine runde Sach'!"

© SZ vom 20.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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