Vorwürfe gegen Rinderschlachtung:Vollständig aufklären

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Am Montag hat die Tierschutzorganisation Peta Vorwürfe gegen die Rinderschlachtung öffentlich gemacht. (Foto: Stephan Rumpf)

Grüne fordern Auskunft über Vorgänge im Schlachthof

Von Katja Riedel

Die Grünen im Landtag haben bereits im Januar schriftliche Anfragen zu möglichen Verstößen gegen Tierschutzrecht und Hygienevorschriften in der Rinderschlachtung am Münchner Schlachthof gestellt. Die Tierschutzorganisation Peta hatte die Vorwürfe am Montag öffentlich gemacht. Unter anderem sollen Tiere wiederholt unzureichend betäubt worden sein, weil ein nicht zugelassenes Bolzenschussgerät zu Testzwecken eingesetzt gewesen sein soll. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt dazu seit einigen Wochen gegen Unbekannt und führt ein weiteres Ermittlungsverfahren wegen eines angeblichen Verstoßes gegen Lebensmittelrecht, beide Verfahren sind jedoch noch nicht abgeschlossen.

Der private Betreiber der Rinderschlachtung, die Münchner Schlachthof Betriebs GmbH, hat in diesem Zusammenhang über ihre Anwälte jegliche Verfehlungen bestritten. "Der Münchner Schlachthof versorgt viele Menschen in Südbayern. Wenn für das Fleisch Tiere gequält und Menschen ausgebeutet werden, dann muss hier vollständig aufgeklärt und die Missstände müssen beseitigt werden", fordert Rosi Steinberger, bei den Grünen Sprecherin für Verbraucherschutz. In zwei schriftlichen Anfragen fordert Steinberger, dass der Landtag umfassend zu den Schlacht- und Arbeitsbedingungen innerhalb der Münchner Rinderschlachtung informiert werden solle. Es geht um Details zu amtlichen Kontrollen von Veterinären und Lebensmittelkontrolleuren, aber auch um Anstellungsbedingungen und Bezahlung derjenigen, die dort arbeiten. Die Tiere treibt, betäubt und tötet am Münchner Schlachthof seit Jahrzehnten eine Arbeitsgemeinschaft, sie wird nicht nach Zeit, sondern nach Stückzahl der getöteten Tiere bezahlt. Den Anwälten der Schlachthof München Betriebs GmbH zufolge sollen diese Lohnschlachter das nicht zugelassene Bolzenschussgerät in eigener Verantwortung benutzt haben, mit Wissen des Veterinärs.

Die Veterinäre sind Mitarbeiter des Kreisverwaltungsreferats (KVR). Die Fraktion der Grünen/Rosa Liste hatte darum nach Bekanntwerden der Vorwürfe am Montag eine Stadtratsanfrage gestellt. Sie fragt, welche Information das KVR über Vorgänge am Schlachthof habe. "Zur Beurteilung der im Raum stehenden Vorwürfe ist es wichtig, die Kontrolltätigkeiten des Veterinäramtes zu kennen", so Stadträtin Katrin Habenschaden.

© SZ vom 10.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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