Zum Wochenende wird auf der Wiesn alles anders. "Die Sonne kommt, und die Italiener kommen", sagt die Tourismusamtschefin Gabriele Weishäupl. Und damit könnten sich die Zahlen wieder ein wenig an die der vergangenen Jahre angleichen, denn in der ersten Oktoberfestwoche war doch vieles nicht so wie sonst.
Vor allem ging der Bierkonsum zurück. Grund ist laut Tourismusamt die kühle Witterung. Deshalb lief in der gesamten ersten Woche das Biergartengeschäft nur mäßig. Die Schätzungen der Wiesn-Pressestelle rechnen das zweite Wochenende mit ein und kommen auf etwas mehr als drei Millionen Maß Bier, die bis Sonntag wohl getrunken sein werden.
Im Vergleich zum Jahr 2007 ist das weniger, da waren es 3,4 Millionen Maß. Allerdings auf einer großen Wiesn, ohne Landwirtschaftsfest. Weishäupl sagt: "Bei der letzten kleinen Wiesn vor vier Jahren wurden in der ersten Woche 2,3 Millionen Maß getrunken."
Die Stimmung sei bisher trotz schlechten Wetters gut und gelassen. "Das Motto lautet jetzt: O sole mio." Mit bis zu 100.000 italienischen Besuchern rechnet das Tourismusamt.
Bei etwa 600.000 Besuchern pro Wochenendtag verändere sich da das Publikum schon, sagt Weishäupl. Aber die Gäste aus dem Süden werden wohl den Trend fortsetzen: Kaffee, Tee, Kakao und alles, was sonst noch wärmt, geht weg wie frisches Bier. "Die Kaffeehäuser und Mandelstände brummen."
Bis Sonntag werden wohl 3,2 Millionen Besucher auf der Wiesn gewesen sein. Im vergangenen Jahr waren es einhunderttausend weniger. Zum letzten Wochenende erwartet Weishäupl dann ein "Finale furioso".
Denn der Tag der deutschen Einheit fällt auf den Freitag vor dem Wiesnende. Trotzdem wagt Weishäupl für dieses Jahr eine Prognose: "Ich gehe stark davon aus, dass es keinen Rekord beim Bierkonsum geben wird."