Vor Zug gefallen:Tödlicher Sturz von Friedenheimer Brücke

Im Suff wurde am Dienstagabend ein junger Mann mehr als leichtsinnig - dabei verunglückte er schwer. Am Mittwoch ist er in einer Klinik seinen schlimmen Sturzverletzungen erlegen. Das Unglück passierte am Dienstag gegen 19.50 Uhr, als der 23-Jährige mit seiner Freundin über die Friedenheimer Brücke in Laim ging.

Nach Auskunft der Polizei waren die beiden auf dem Weg zu einer Bar. Der junge Mann war zu diesem Zeitpunkt schon betrunken und kam im Rausch auf eine äußerst dumme, wie sich später herausstellte, tödliche Idee: Aus Leichtsinn kletterte der Dönerverkäufer auf der Westseite der Brücke über die Glasverkleidung und versuchte sich dort rückwärts festzuhalten. Er konnte sich nicht mehr halten, rutschte ab und stürzte rund zwölf Meter tief in den Gleisbereich. Dabei erlitt er zahlreiche Brüche und schwerste Verletzungen.

Zur gleichen Zeit näherte sich ein ICE-Zug, der nicht in Fahrt war, sondern gerade aus einer Werkstatthalle heraus rollte. Der ICE war deshalb nur mit 15 Stundenkilometern unterwegs, dem Fahrer gelang es, den Zug acht Meter vor dem auf den Gleis liegenden Schwerverletzten zu stoppen. Der 23-Jährige kam zur Behandlung in ein Krankenhaus.

Weil für Bergungsarbeiten der Bahnstrom abgeschaltet werden muss, war der Gleisbereich an der Unfallstelle für 45 Minuten gesperrt. In dieser Zeit fuhren auch keine S-Bahnen in diesem Abschnitt der Münchner Stammstrecke. Auch die viel befahrene Friedenheimer Brücke wurde vorübergehend für den gesamten Verkehr gesperrt.

© SZ vom 09.02.2017 / BM - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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