Vom Smartphone abgelenkt:Tödlicher Fußgängerunfall

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19-Jähriger wird beim Überqueren der B 471 von einem Auto gerammt

Ein 19-jähriger Fußgänger ist bei dem Versuch, eine Bundesstraße zu überqueren, von einem ungebremsten Auto erfasst und getötet worden. Wie die Polizei mitteilt, ereignete sich der Unfall am Dienstagabend kurz nach 17 Uhr auf der B 471 in Grasbrunn. Der junge Angestellte aus München hatte offenbar gerade Feierabend und machte sich auf den Weg nach Hause. Bei einem Gasthof im Ortsteil Keferloh wollte er die Bundesstraße zu Fuß überqueren, um zur Bushaltestelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu gelangen, berichtet der Leiter des Unfallkommandos der Polizei, Markus Neueder. Obwohl die Sicht völlig frei gewesen sei, betrat der 19-Jährige die Fahrbahn unmittelbar vor einem herannahenden Auto. Der Fahrer hatte wohl keine Chance mehr, rechtzeitig zu reagieren. Der weiße Škoda rammte den jungen Mann frontal, dessen Kopf prallte auf die Windschutzscheibe, dann wurde der 19-Jährige über das Dach des Autos in die Luft geschleudert.

Die Verletzungen des Münchners waren so gravierend, dass die eintreffenden Ersthelfer sofort mit Wiederbelebungsversuchen begannen. Kurz darauf trafen ein Notarzt und ein Rettungsteam an der Unfallstelle ein. Doch trotz der schnellen und professionellen Hilfe starb der 19-Jährige, noch bevor er in ein Krankenhaus gebracht werden konnte. Der 63-jährige Fahrer des Škoda, ebenfalls ein Münchner, erlitt ein Trauma und musste vom Kriseninterventionsteam betreut werden.

Die Polizei sperrte die Bundesstraße im Bereich des Unfalls für etwa viereinhalb Stunden, schaltete die Staatsanwaltschaft sowie einen Gutachter ein und ließ eine Drohne aufsteigen, um die Unfallstelle zu fotografieren. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler blickte der 19-Jährige womöglich gerade auf sein Smartphone, als er auf die Straße trat. Dienststellenleiter Neueder berichtet, dass der Münchner offenbar Kurznachrichten auf seinem Handy empfing oder tippte, kurz bevor es zu dem tödlichen Zusammenprall kam. Neueder zufolge gibt es Hinweise darauf, dass er aufgrund von "persönlichen Streitigkeiten" abgelenkt war und deswegen nicht auf den Verkehr achtete. Zum jetzigen Zeitpunkt der Ermittlungen könne aber auch ein Suizid nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Die Polizei wertet nun unter anderem das Handy des Opfers aus. Auch der Unfallwagen wurde als Beweismittel sichergestellt.

© SZ vom 09.11.2017 / tbs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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