Volkstheater:Das Magazin

Das Volkstheater setzt auf Journalismus statt auf Dramaturgentexte

Wie sieht es aus? Wie ein Magazin, das man am Kiosk kaufen kann. Und das wahrscheinlich auch tun würde, weil das Coverfoto einfach zu gut ist.

Was steckt dahinter? Den Volksmund gibt es bereits seit zehn Jahren. Die Idee war damals tatsächlich, ein journalistisches Magazin zu entwickeln, statt das jährliche Sammelsurium an Schauspielerporträts und Stückzusammenfassungen abzudrucken. In jeder Ausgabe widmet sich der Volksmund einem Thema, diesmal beschäftigen sich die Journalistin Mareen Linnartz, Grafiker Otto Dzemla und Mitarbeiter des Theaters mit dem Schlachthofviertel - der Gegend, in der bis zum Jahr 2020 das neue Volkstheater entstehen soll. Über Wochen recherchieren sie im Viertel: Schauspieler besuchen Anwohner, sprechen mit Schlachtern und einem Fitnessstudiobetreiber, nachzulesen in Reportagen und Straßenumfragen. Regisseure verraten im Volksmund ihre Lieblingsrezepte - mit und ohne Fleisch. Den Saison-Spielplan hat das Theater auf der allerletzten Seite unter dem Titel "Unsere besten Stücke" in ein Schwein hineingezeichnet. Mehr Bodenständigkeit und Volksnähe geht kaum. Nur die Christian-Stücklwurst ist lediglich eine Photoshop-Kreation.

Wen spricht es an? Jeden, der sich für Journalismus und gute Geschichten interessiert - oder ein Faible für Gesichtswurst hat.

© SZ vom 26.09.2015 / clu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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