Verspätungen:S-Bahn-Probleme wegen Frau im Gleis

Eine junge Frau, die auf den Gleisen spazierte, hat Freitagfrüh den S-Bahn-Verkehr ordentlich durcheinandergewirbelt. Gegen sechs Uhr musste wegen der Frau, die sich auf dem Nachhauseweg befand und laut einem Sprecher der Bundespolizei München eine "Abkürzung" über die Gleise nehmen wollte, die Strecke zwischen Donnersbergerbrücke und Pasing gesperrt werden. Eine Streife der Bundespolizei sammelte die Frau ein und eröffnete nach Angaben des Sprechers ein Verfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit. Der S-Bahn-Verkehr auf der Strecke stand für etwa eine halbe Stunde komplett still, auch nach der Freigabe dauerte es eine Zeit, bis sich der Betrieb wieder komplett eingespielt hatte.

S-Bahn-Chef Bernhard Weisser hatte erst kürzlich erklärt, dass die Zahl von "Personen im Gleis"-Meldungen in den ersten vier Monaten des Jahres um etwas mehr als ein Drittel auf 114 Fälle gestiegen sei. "Das bereitet uns zunehmend Kopfzerbrechen", sagte Weisser. Die "Aktion Münchner Fahrgäste" forderte am Freitag erneut "bauliche Veränderungen, die ein Betreten der Gleise erschweren" - beispielsweise den Bau eines Zauns entlang der S-Bahn-Stammstrecke. Die Deutsche Bahn hatte dies in der Vergangenheit schon mehrmals aus Kostengründen abgelehnt. Zudem forderte der Verband "eine bessere Bestreifung" der Bahnstrecken durch die Polizei.

© SZ vom 18.06.2016 / mvö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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