Verschwundener Tankstellenpächter:Verwischte Spur

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Die Blutspur am Auto stammt von Peter M. - so viel ist sicher. Der Rest des Kriminalfalls gibt jedoch immer noch Rätsel auf.

Die Blutspur am Porsche stammt von Peter M. So viel ist sicher. Ansonsten allerdings ermittelt die Mordkommission auch fünf Tage nach dem Verschwinden des Tankstellenpächters in alle Richtungen. Wie bereits berichtet, hatte der 48-Jährige Montagfrüh an der Hypo-Vereinsbank am Herkomerplatz 2000 Euro Bargeld einzahlen wollen und gilt seitdem als vermisst. Zurück blieb sein unversperrter Porsche mit steckendem Zündschlüssel, eine leere Geldtasche am Boden sowie ein Blutfleck an der Autotüre.

Auf dem Weg zur Bank ist der Unternehmer Peter Moosheimer spurlos verschwunden. (Foto: Stephan Rumpf)

Eine DNS-Untersuchung habe ergeben, dass der etwa vier Zentimeter große, kreisrunde Blutfleck von dem Vermissten stamme, sagte Polizeisprecher Peter Reichl am Donnerstag. Es handle sich um eine Wischspur. Wie diese Spur an den Wagen kam, ob es eventuell dazu einen Fingerabdruck an der Türe gibt, soll nun ein Gutachten klären.

Denn möglich sind für die Polizei zwei Varianten: Dass der Familienvater einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist oder dass er sich abgesetzt hat. Nach Informationen der SZ soll M. Schulden in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro gehabt haben. Mittlerweile sind bei der Polizei "rund ein Dutzend" Hinweise in dem Fall eingegangen, kein einziger allerdings gibt Aufschluss über den Verbleib des 48-Jährigen.

Peter M. ist Pächter der Aral-Tankstelle an der Richard-Strauss-Straße. Nach der Ring-Untertunnelung liefen dort die Geschäfte schlecht, von seinen drei Autopflege-Stationen musste er eine schließen. Zudem plant der Grundstückseigentümer auf dem Areal an der Richard-Strauss-Straße eine Wohnbebauung. M. ist in zweiter Ehe verheiratet und lebt mit seiner Frau in Pliening, Kreis Ebersberg.

Der Vater des Verschwundenen, Hans M., zeigte sich im Gespräch mit der SZ ratlos. "Wir sitzen den ganzen Tag da und überlegen", sagte er. In die Finanzen des Sohnes habe er keinen Einblick; dass er Feinde hatte, könne er sich nicht vorstellen. Auf die Frage, ob Peter M. abgetaucht sein könnte, meinte er nur: "Aber er hatte keinen Reisepass dabei - und nur einen Pullover an."

© SZ vom 04.02.2011/wim - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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