Verschiedene Maschen:Vorsicht Taschendiebe

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Polizei registriert vor allem am Hauptbahnhof viele Fälle

Von Martin Bernstein

2785 Taschendiebstähle sind vergangenes Jahr in München verübt worden. Seit zehn Jahren gehen diese Delikte in München kontinuierlich zurück - laut Statistik des Polizeipräsidiums um insgesamt 18,7 Prozent. Doch die schönste Statistik hilft dem nichts, der gerade besonders dreist oder trickreich beklaut wurde. Dass insbesondere die Reisezeit den Dieben vielfältige Zugriffsmöglichkeiten bietet, darauf weist die Bundespolizei am Münchner Hauptbahnhof hin. Und schildert zwei besonders dreiste Fälle vom Mittwochabend.

Da meldete sich nämlich eine Touristin aus China auf der Wache. Ihr waren am Morgen am Bahnhof in Heidelberg ihr hochwertiges Smartphone und 1400 Euro Bargeld entwendet worden. Eine ältere Frau hatte dort angeboten, der 53-jährigen Chinesin mit dem Gepäck am Zug zu helfen. Dabei soll die Unbekannte ihre Hand mit einer Jacke verdeckt haben. Der Geschädigten kam der nahe Körperkontakt verdächtig vor und so bemerkte sie den Diebstahl. Leider zu spät: Die etwa 60 Jahre alte Frau hatte den Euro-City da bereits verlassen. Die Ermittlungen übernimmt die Bundespolizei Karlsruhe.

In einem weiteren Fall vom Mittwochabend steht laut Bundespolizei ein 26-jähriger Mann im Verdacht des versuchten Diebstahls: Er hatte versucht, den Rucksack einer 32-jährigen Italienerin am Hauptbahnhof München zu öffnen. Zeugenaussagen nach soll der Mann am Querbahnsteig im Laufen versucht haben, in den zugebundenen Rucksack der Geschädigten zu greifen. Die Frau bemerkte ein Ziehen, drehte sich um und stolperte dabei über die Füße des Mannes. Der 26-Jährige half der Italienerin vermeintlich auf und hantierte dabei weiter am Rucksack. Eine Streife der Bahn-Sicherheit wurde durch den Sturz auf die Situation aufmerksam und hielt den Mann fest.

Taschendiebe suchen sich laut Bundespolizei-Sprecher Simon Hegewald ihre Opfer gezielt aus: "Eine offene Handtasche oder die Geldbörse in der Gesäßtasche sind für Taschendiebe vielversprechend. Kfz-Kennzeichen, die aus dem Rucksack schauen, versprechen viel Bargeld, welches eventuell für einen Autokauf bestimmt ist." Die Täter lenken ab, stiften Verwirrung oder nutzen das "Wohnzimmergefühl" im Zug aus.

© SZ vom 15.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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