Verhandlungen:Streik bei der Post

Im Tarifkonflikt bei der Postbank hat die Gewerkschaft Verdi ihre Warnstreiks in München ausgeweitet. Nachdem bereits am vergangenen Freitag und Samstag die Postbank-Filialen in Trudering, an der Partnachstraße und am Tegernseer Platz bestreikt worden waren, legten am Montag die Beschäftigten der Servicebereiche ihre Arbeit nieder. Die Kunden am Schalter dürften davon wenig gemerkt haben, doch wirkte sich der Streik auf das Tempo des Zahlungsverkehrs aus. Überweisungen blieben länger liegen, Geschäfts- und Firmenkunden mussten mit Verzögerungen rechnen. "Damit erhöhen wir weiter den Druck auf die Postbank, damit sich etwas bewegt in Richtung abschlussfähiges Angebot, das uns die Arbeitgeberseite in der bisherigen Tarifrunde schuldig geblieben ist", sagt Tina Scholze von Verdi.

Die Gewerkschaft fordert unter anderen fünf Prozent mehr Gehalt sowie eine deutliche Anhebung der Ausbildungsvergütungen. Eine zentrale Forderung ist zudem, den Kündigungsschutz bis Ende 2022 zu verlängern. Hintergrund sind Spekulationen um die Zukunft der Postbank, welche die Beschäftigten erheblich verunsichern. Nach wie vor ist unklar, ob das Unternehmen verkauft wird, ob es zu einem Börsengang kommt oder ob die Postbank wieder in die Deutsche Bank integriert wird. Am heutigen Dienstag beginnt die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik, der, sollten die Gewerkschaftsmitglieder zustimmen, Ende Oktober beginnen könnte.

© SZ vom 10.10.2017 / wg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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