Verhandlungen:Probebühnen im Osten

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Das Residenztheater verhandelt über einen Neubau in Steinhausen

Von Christiane Lutz, München

Das Residenztheater plant, in Steinhausen ein neues Gebäude für seine Probebühnen zu bauen. Das sagte Intendant Martin Kušej am Mittwoch auf der Pressekonferenz zur Spielzeit 2016/2017. Als Standort hat er ein Areal an der Hohenlindener Straße im Blick. Das Theater nutzt seit vielen Jahren Provisorien für seine Probearbeit. Im vergangenen Sommer musste es die Container am Leonrodplatz räumen, weil an dieser Stelle das neue Strafjustizzentrum entsteht. Diese Container waren vor 15 Jahren in Betrieb genommen worden. Einst als Provisorium gedacht, wurden sie nie durch eine dauerhafte Lösung überflüssig. Auch die neue Unterkunft ist eine vorläufige: Das Residenztheater probt derzeit ein paar Hundert Meter weiter an der Schwere-Reiter-Straße, wieder in Containern.

"Wir gehen davon aus, dass die Provisorien diesmal auch als solche gesehen werden, dass wir dort nicht lang verweilen und ein festes Probengebäude bekommen. Das ist zumindest unser Wunsch", sagt Pressesprecherin Sabine Rüter. Laut Kunstministerium wird bereits ein Bauantrag vorbereitet, man sei "auf einem guten Weg", sagte ein Sprecher. Das Projekt stehe aber noch unter einem Vorbehalt: Man müsse das Ergebnis der Haushaltsverhandlungen mit dem Finanzministerium abwarten. Das mögliche Baugrundstück an der Hohenlindener Straße nahe dem Vogelweideplatz gehört dem Freistaat. Einen konkreten Zeitplan gibt es noch nicht. "Man muss aber jetzt schon anfangen zu planen", fordert Kušej; in Bayern dauerten solche Planungsverfahren eben immer etwas länger.

Drei Probebühnen wünscht sich das Theater für den Neubau. Sollte er in Steinhausen möglich sein, könnte dort laut Rüter auch gleich ein neuer Ort für die Theaterwerkstätten entstehen. Diese befänden sich zurzeit unter dem Dach des Marstalls. In einem immer schneller werdenden modernen Theaterbetrieb, in dem häufig mehrere Bühnenbilder gleichzeitig gebaut werden müssen, würden diese Werkstätten den Anforderungen nicht mehr gerecht. "Wir platzen da oben aus allen Nähten", sagt Kušej und plädiert ebenfalls für eine Auslagerung der Werkstätten in den Neubau - sofern er zustande kommt. Sinnvoll wäre eine Zusammenlegung der Probebühne mit den Werkstätten auch, da im Marstall eine große Sanierung ansteht, im Zuge dessen über die Zukunft des Spielorts neu verhandelt werden muss, auch mit der Bayerischen Staatsoper. Kušej betont aber, dass der Marstall "enorm wichtig" für das Residenztheater sei. Er wolle diese Spielstätte auf jeden Fall für sein Theater erhalten.

© SZ vom 12.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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