Variotram:Straßenbahn de luxe

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Mehr Komfort, großzügiger Innenraum, modernes Design: Die Verkehrsbetriebe haben die erste Variotram präsentiert.

Dominik Hutter

Knapp zehn Jahre nach der von der Boulevardpresse als "lila Kuh" geschmähten Jumbo-Tram bringt die MVG wieder einen neuen Straßenbahntyp auf die Schienen: Das erste Exemplar der Variobahn ist da - vorerst nur für Probefahrten und Fahrerschulungen, Passagiere dürfen wohl erstmals im Sommer einsteigen. "Natürlich mit noch mehr Komfort und fescherem Design", werbetextete Oberbürgermeister Christian Ude über das luftgefederte Fahrzeug, das am Donnerstag bei einer Feierstunde im Betriebshof an der Einsteinstraße plakativ eine Papierwand durchbrach.

Neu im Fuhrpark der MVG: die Variotram der Firma Stadler. Derselbe Zugtyp rollt unter anderem in Nürnberg, Bochum, Helsinki und Sydney. (Foto: Foto: Rumpf)

Die neuen Züge sind Ude zufolge der München-Beitrag zur weltweiten Renaissance der Trambahn - neben der für Dezember geplanten Eröffnung der Parkstadt-Tram. Und natürlich bleibe, mittelfristig, auch ein Projekt auf der Agenda, das der Stadtrat "niemals begraben, sondern lediglich ausgesetzt hat": die umstrittene Nordtangente durch den Englischen Garten.

Zu diesem Zweck lässt MVG-Chef Herbert König die für Dezember erwartete Nummer vier im Vario-Fuhrpark mit einer neuartigen Batterie ausstatten - vielleicht lässt sich auf diese Weise die heikle Querung des Parks ohne Fahrleitung bauen.

Insgesamt hat die MVG 14 Exemplare des neuen Zugtyps bestellt, die bis 2011 ausgeliefert werden. Was nicht einfach war, wie König berichtet. Denn viele Hersteller zucken bei der Bestellung von Kleinserien erst einmal zurück - und weil das historische Münchner Netz über heikle Engstellen wie die Kurven am Romanplatz und Maxmonument verfügt, kann man Tramzüge kaum "von der Stange" kaufen.

Clou an der Variotram ist der großzügige Innenraum. Anders als bei den unangenehm verbauten "Dreiteilern" aus den frühen 1990er Jahren sind weite Teile des Innenraums wieder so eben wie bei den Veteranen aus den 1960ern. Die in Berlin gebauten Fahrzeuge bieten Platz für 221 Fahrgäste.

© SZ vom 20.03.2009/sonn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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