Upcycling:Japan zum Mitnehmen

(Foto: Catherina Hess)

Es war beim Skifahren in Niseko, als Sabine Rogge und Nadine Pettman in einem Antiquitätenladen zum ersten Mal diese Gürtel sahen, mit denen die Japaner ihre Kimonos binden. Vielleicht 50 Jahre waren sie alt, gefertigt aus kunstvoll gemusterter Seide. "Da haben wir fünf oder sechs gekauft", erzählt Sabine Rogge, eine gebürtige Niederländerin, die mittlerweile in München lebt. Denn dass sich aus dem Stoff etwas machen lässt, war den Freundinnen auf Anhieb klar. Nur was? "Ein Tischläufer", hatte die Verkäuferin vorgeschlagen. Nadine Pettmann und Sabine Rogge, die sich als Expats in Peking kennengelernt haben und heute das Label "Friends that Rhyme" betreiben, fanden allerdings Taschen besser. Upcycling heißt das, wenn etwas Altes zu etwas Neuem umgearbeitet wird - wobei der Gegenstand anders als beim Recycling nicht über ein Fließband, sondern durch die Hände eines Kreativen wandert. Im Fall von "Friends that Rhyme" arbeitet das Frankfurter Flüchtlingsprojekts "Stich by Stich" die Gürtel, die Rogge und Pettmann über Antiquitätenläden in Japan beziehen, in Clutches um, auch in Portugal lassen sie fertigen. Künftig wolle man noch mehr von den Flüchtlingsfrauen nähen lassen. "Die machen das gut."

© SZ vom 10.10.2019 / frg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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