Unterkühlte Reaktionen:Firmen verärgern Reiter

Rathauschef erwägt eine Quote für Bau von Werkswohnungen

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) erwägt eine Quote für den Bau von Werkswohnungen. Bei Flächen, für die ein Bebauungsplan erlassen wird, gilt bereits, dass ein bestimmter Teil davon für Genossenschaften reserviert ist. Ein ähnliches Modell könnte Reiter sich vorstellen, damit große Unternehmen, vor allem die Dax-Konzerne, in München künftig selbst Wohnraum schaffen, sagte Reiter der Süddeutschen Zeitung.

Diese hätten sich, genauso wie Bahn oder Post, in den vergangenen Jahren zu stark aus der sozialen Verantwortung für den Wohnungsbau geschlichen und auf Vorstöße seinerseits "unterkühlt" reagiert, ärgert sich der frühere Wirtschaftsreferent und jetzige Oberbürgermeister. Die Konzerne versuchten, "Verantwortung in die öffentliche Hand zu legen", die Optimierung ihrer eigenen Bilanzzahlen durch den Verkauf von Tausenden Werkswohnungen betrachteten sie hingegen als Privatsache, bemängelt Reiter.

In einem ersten Vorstoß hatte der Stadtrat kürzlich auf dem Funkkasernen-Areal eine 2300-Quadratmeter-Fläche ausgewiesen, auf der Firmen Werkswohnungen bauen sollen. "Ich halte das für einen ersten Schritt, um zu zeigen: Ich meine es ernst", sagte Reiter. "Wir können jedoch nur Planungsrecht schaffen." Er würde "alles tun", um entsprechende Initiativen zu unterstützen: Auch ein Gemeinschaftsprojekt eines großen Münchner Unternehmens mit einer der städtischen Wohnungsbaugesellschaften hätte "einen gewissen Charme", innerhalb der Stadt wie auch möglicherweise mit einer Umlandgemeinde.

© SZ vom 13.05.2015 / kari - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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