Unfall auf Zugwaggon:Zehnjähriger erleidet Stromschlag

Ein Junge klettert beim Spielen auf einen Eisenbahn-Waggon und wird von einem Stromschlag getroffen. Durch die Wucht des Schlags stürzte er auch noch aus etwa vier Metern Höhe ab - jetzt schwebt der Zehnjährige in Lebensgefahr.

Bernd Kastner

Ein zehnjähriger Junge hat beim Klettern auf einem abgestellten Zugwaggon einen Stromschlag erlitten und ist lebensgefährlich verletzt worden. Wie Polizei und Feuerwehr berichten, spielten drei Buben im Alter von acht bis zehn Jahren am Sonntagmittag auf dem Bahngelände des Rangierbahnhofs Süd an der Schäftlarnstraße bei der Großmarkthalle.

Gegen 12.45 Uhr muss der Älteste der drei auf einen an Gleis 32 abgestellten Güterwagen geklettert sein. Dabei kam er offenbar zu nah an die Oberleitung, so dass sich ein sogenannter Lichtbogen bildete. Der Bub erlitt lebensgefährliche Verbrennungen am ganzen Körper. Durch die Wucht des Stromschlags stürzte er auch noch aus etwa vier Metern Höhe ab.

Die beiden anderen Kinder, der achtjährige Bruder des Unfallopfers und ein neunjähriger Freund, waren nicht auf den Waggon geklettert und blieben unverletzt. Alle drei wohnen nach Angaben eines Polizeisprechers in der Nähe der Großmarkthalle.

Zusammen mit einem Kindernotarzt brachte der Rettungsdienst der Feuerwehr den Zehnjährigen in eine Kinderklinik. "Sein Zustand ist ernst", sagte am Sonntagnachmittag ein Polizeisprecher.

Es ist der zweite Unfall innerhalb weniger Tage, bei dem ein Kind schwer verletzt wurde, das auf einer Bahnanlage spielte. Erst am vergangenen Mittwoch waren drei Kinder einer Kindergartengruppe in Perlach unbemerkt von den Erzieherinnen zu den Gleisen gelaufen. Eine S-Bahn erfasste ein zwei Jahre altes Mädchen, das durch den Aufprall durch die Luft geschleudert wurde. Es erlitt dabei schwere Kopfverletzungen.

© SZ vom 22.10.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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