Unfälle:Tödliches Glatteis

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Ein Radfahrer stürzt und stirbt, ein Lastwagen kippt um

Von Martin Bernstein und Elisa Britzelmeier

Der Tod eines Radfahrers auf der eisglatten Balanstraße am Dienstagvormittag hatte bei Polizei und Rettungsdiensten für den folgenden Tag Schlimmstes befürchten lassen. Hatten doch die Meteorologen für Mittwochmorgen eine Niederschlagsfront angekündigt mit Blitzeis und Straßenglätte. Doch die Räum- und Streudienste und wohl auch die meisten Münchner waren gut vorbereitet. Und so konnte Polizeisprecher Michael Riehlein am Mittwochmittag erst einmal aufatmen: keine größeren glättebedingten Unfälle auf den gestreuten Straßen der Innenstadt und trotz teilweise spiegelglatter Gehsteige auch nicht mehr gestürzte Fußgänger als an anderen Wintertagen. Am Ende der Lindauer Autobahn kam allerdings in der Nacht ein Lastzug ins Schleudern und kippte um.

Ein 54-Jähriger war am Dienstag bei Winterwetter mit dem Fahrrad gestürzt und kurze Zeit später gestorben. Wie die Polizei nun mitteilte, wurde der Mann bewusstlos auf dem Radweg in der Balanstraße gefunden. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er kurze Zeit später starb. Die Polizei hält es für wahrscheinlich, dass der Mann auf dem glatten Radweg zu Sturz gekommen war. Einen Helm trug er nicht. Die Ermittler der Verkehrspolizei bitten mögliche Unfallzeugen um Hinweise.

In der Nacht auf Mittwoch stürzte dann ein Lastwagen um. Am Ende der Lindauer Autobahn hatte Tropfwasser von einer Fußgängerbrücke zwischen Blumenau und Laim eine Eisfläche entstehen lassen, wie die Verkehrspolizei Fürstenfeldbruck mitteilte. Dort geriet das Gespann ins Schleudern, der Anhänger des Lasters kippte um. Die Autobahn in Richtung München blieb stundenlang gesperrt, es entstand ein Schaden von rund 20 000 Euro.

Am Mittwochmorgen warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor Glatteis im gesamten Großraum München und den angrenzenden Landkreisen. Der DWD empfahl, Autofahrten zu vermeiden und wenn möglich zu Hause zu bleiben. Beim Katastrophenwarnsystem Katwarn war von einer "Extremwetterlage" die Rede. Auch die Deutsche Bahn warnte ihre Fahrgäste vor Eis auf den Bahnsteigen der S-Bahn. Die Rolltreppen an U-Bahnhöfen fuhren aus Sicherheitsgründen zeitweise nur noch nach oben. Doch ganz so extrem wie befürchtet traf das Blitzeis die Münchner dann doch nicht. Für die Nacht wurden jedoch wieder Schneefälle prognostiziert.

© SZ vom 12.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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