Umzug:Mieter kündigen Schlagabtausch an

Verhärtete Fronten bei Streit über Ausweichquartier für Gasteig

In einem sind sich die Mieter des Stadtwerke-Areals Hans-Preißing-Straße 8 und die Vertreter der Stadt nach einem ersten runden Tisch am Dienstag einig: Es gibt keine Ergebnisse, aber man werde im Gespräch bleiben. Ansonsten gehen die Vorstellungen auf beiden Seiten über die Zukunft des Quartiers und seiner Nutzer nach einem möglichen Umzug des Gasteigs dorthin auseinander. Die gewählten Vertreter der Mieter - Dirk Städtler von Imal-Kultur, der Gestalter Alfred Küng, der KFZ-Werkstattbesitzer Alexander Nawrath, der Fotograf Mirko Taliercio und die Künstlerin Katarina Smigla-Bobinski - machten klar, dass dieses "gewachsene Ensemble mit Arbeitsstätten für einige hundert Kulturschaffende und Gewerbetreibende" aufgrund seines einzigartigen Charmes zu schützen sei. Zwar seien die Stadtwerke der Vermieter, aber es gelte das Verursacherprinzip. Und da sei schwer vorstellbar, dass ein Kreativstandort wie das HP8 ausgerechnet durch die wichtigste Kulturinstitution der Stadt München in ihrer Existenz bedroht werde.

Gasteig-Chef Max Wagner unterstrich sein Interesse an dem Gelände: Er habe den Auftrag von der Stadt, einen Alternativstandort für Philharmonie und die anderen Institute während der Sanierung zu finden, und die Stadtwerke böten ihm diese 27 000 Quadratmeter an - das sei bisher alternativlos. Wie Wagner erklärte auch Bürgermeister Josef Schmid (CSU), man könne erst handfest verhandeln, wenn Anfang August die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für diverse Varianten vorliegen und der Gasteig-Aufsichtsrat Mitte September und der Stadtrat Mitte Dezember darüber entschieden hätten. Kampflos wollen die Mieter die Ergebnisse aber nicht abwarten, so Taliercio: "Dazwischen wird es einen großen Schlagabtausch geben."

© SZ vom 26.07.2017 / zir - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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