Umfrage:Gut betreut

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Die meisten Eltern sind mit den Kindergärten und Krippen in der Stadt zufrieden

Wie zufrieden sind die Münchner Eltern mit den städtischen Kindertageseinrichtungen? Was läuft gut, wo gibt es Verbesserungsbedarf? Jedes Jahr seit 2012 verschickt das städtische Bildungsreferat entsprechende Fragebögen an betroffene Eltern - und die meisten von ihnen antworten positiv: Beinahe 65 Prozent der Eltern gaben bei der Befragung an, "sehr zufrieden" zu sein, knapp 30 Prozent waren "eher zufrieden" und gerade mal 0,9 Prozent bezeichneten sich selbst als "unzufrieden". Im Vergleich zum Vorjahr sind die Werte zwar um ein paar Prozentpunkte gefallen - 2017 waren noch fast 69 Prozent "sehr zufrieden". Als die Stadt jedoch im Jahr 2012 zum ersten Mal die Fragebögen verschickt hatte, lag der Wert mit 48 Prozent noch deutlich darunter.

Insgesamt beteiligten sich 13 510 Eltern an der Umfrage der Stadt. Den höchsten Zustimmungswert unter allen Fragen (knapp 96 Prozent) erhielt die Aussage: "Ich bin in der Kindertageseinrichtung willkommen." Gut 92 Prozent der Befragten gaben an, dass die Öffnungszeiten ihrem Bedarf entsprechen. 6,5 Prozent verneinten diese Frage, im Vorjahr waren es noch 5,7 Prozent - auf niedrigem Niveau ist die Unzufriedenheit somit leicht gestiegen.

Gibt es dennoch Probleme bei der Betreuung der Kinder oder tauchen Nachfragen auf, finden die meisten Eltern offenbar einen passenden Ansprechpartner: Knapp 85 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu: "Ich kann mich in der Kindertageseinrichtung beschweren." Dass es tatsächlich auch etwas nützt, sich zu beklagen, davon sind allerdings etwas weniger Befragte überzeugt: Nur knapp 75 Prozent der Eltern waren der Umfrage zufolge der Meinung, dass ihre Beschwerden ernst genommen werden. Acht von zehn Elternpaaren gaben an, sie seien von ihrer Kita zu einem "Entwicklungsgespräch" ihres Kindes eingeladen worden, mehr als 90 Prozent bestätigten, sie könnten sich mit den Erzieherinnen und Erziehern über ihr Kind austauschen.

Die große Mehrheit der Eltern ist außerdem davon überzeugt, dass sich ihre Kinder ausreichend austoben können: Knapp 93 Prozent stimmten der Aussage zu: "Mein Kind hat in der Einrichtung viele Möglichkeiten, sich zu bewegen." Schlechter sieht es hingegen mit den Rückzugsmöglichkeiten aus - dass der Nachwuchs auch einen Ort in der Kita habe, um in Ruhe für sich allein zu sein, bestätigten nur knapp 78 Prozent.

Ob Platz zum Toben oder Raum für Stille, ob Entwicklungsgespräche oder Öffnungszeiten - am Ende dürfte für viele die wichtigste Frage lauten: Wie gern geht mein Kind in die Kita? "Ungern" sagten gerade mal 0,5 Prozent der befragten Eltern, "sehr gerne" meinten hingegen knapp 66 Prozent. Dieser Wert war über die vergangenen Jahre recht stabil, auch wenn er 2017 mit 70 Prozent einen Höchststand erreicht hatte, der nun wieder gesunken ist.

In diesem Jahr wurde der Fragebogen grundlegend überarbeitet. Dabei ging es vor allem auch um eine verständlichere Sprache. In den Vorjahren stolperten zu viele Teilnehmer über umständliche Formulierungen und eine Vielzahl von Fachbegriffen. 30 Eltern durften den Fragebogen daher vorab lesen und Anregungen geben. Auch kam erstmals eine optionale englischsprachige Version zum Einsatz. Zudem wurden neue Fragen erhoben und die Bewertungsskala zum einfacheren Verständnis etwas überarbeitet.

© SZ vom 11.12.2018 / tbs, cks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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