Überschwemmungen:Lasst lieber den Biber machen

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"Donnerwetter" vom 31. Mai:

Hier ein Vorschlag zum Thema Überschwemmungskatastrophe und Starkregen, mit dem man mehrere Probleme auf einmal löst und der sich mit sämtlichen Forderungen des Bund Naturschutz sowie des Landesbundes für Vogelschutz deckt und solche Katastrophen vielleicht in Zukunft vermeiden könnte:

Lasst den Biber Felder und Wiesen entlang der Bäche überfluten! Bayern ist reich genug, um den Bauern solche Wiesen und Felder, die an Bach- oder Flussufern liegen, abzukaufen. Damit wäre den meist kleinbäuerlichen Landwirtschaftsbetrieben geholfen, die jetzt noch an verengten Gewässerläufen Büsche weghauen und jeden Zentimeter für Weidegras nutzen.

Versicherungen könnten ebenfalls noch weiter Land aufkaufen und Bauern großzügig abfinden (manche Rückversicherer wissen um Moor-Renaturierungen und Rückbau von Flüssen und machen genau dies!). Und wie viel Gewinne haben die Bayerischen Staatsforste in den vergangenen Jahren ausgewiesen, die alle in den bayerischen Staatshaushalt geflossen sind? Und wohin eigentlich? Könnte man die nicht dafür verwenden?

Die Versiegelung der Dörfer und Ausweisung von Gewerbegebieten sollte ohnehin stärker reglementiert werden (offene Pflastersteine, Kies). Warum muss alles asphaltiert werden? Warum müssen neue Bau- oder Gewerbegebiete auf ehemaligen Überschwemmungsgebieten ausgewiesen werden?

Alle vom Biber geschaffenen Auengewässer befördern die Artenvielfalt in ungeheurem Maße! Inzwischen gibt es nicht mehr genügend Insekten im Sommer, selbst bei uns, weil wir nur noch grüne Wüsten haben, die Silagewiesen mit maximal zehn Pflanzen neben Gras. Nichts blüht mehr, die Nahrungskette ist zusammengebrochen. Und damit sind wir wieder beim Biber: Insektenvielfalt, Vogelvielfalt, Einsparungen beim Vogelfutterkauf, die man wieder in den Landkauf für Überflutungsflächen stecken könnte . . .

Nun ja, das wäre ja alles viel zu einfach. So wird der Biber weiter verklagt, wenn er Wiesen flutet, der Bauer kriegt ein wenig Geld, darf aber weiterwurschteln, keinem ist geholfen, und wir versinken weiter im Schlamm der Lobbyisten und Verhinderer. Wäre ja auch zu einfach, das andere. Carola Belloni, Eurasburg

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© SZ vom 02.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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