Überblick behalten:Der Chefplaner

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Wolfgang Fäth managte den Umzug vor 25 Jahren. (Foto: Claus Schunk)

Wolfgang Fäth ist mit verantwortlich, dass der Umzug reibungslos lief

So einen wie Wolfgang Fäth könnten sie in Berlin gut brauchen. Einen, der bei der Planung eines neuen Verkehrsflughafens den Überblick behält - und diesen noch nicht einmal am Tag des Umzugs verliert. Fäth trug als Organisationschef der Flughafen München GmbH dazu bei, den längst zu klein gewordenen Flughafen in Riem am Laufen zu halten. Auf der Baustelle im Erdinger Moos brachte er sein Wissen ein, damit die Architekten nicht ins Blaue planten. Der 70-Jährige spricht gut gelaunt und strukturiert über früher. "Es war ein faszinierender Job", sagt er. Tatsächlich haben es die Münchner hingekriegt, die planerische und logistische Großaufgabe gut über die Bühne zu bringen.

Fäth wohnt in Haar und wählte Mitte der Siebzigerjahre den Flughafen als Arbeitgeber, weil Riem nahe gelegen war. Er steuerte auf der operativen Ebene die betrieblichen Abläufe am Flughafen, von der Hauptkasse bis hin zur Werkfeuerwehr. Sobald es knifflig wurde, war sein Überblick gefragt. Schon 1991 stand sein Schreibtisch am künftigen Flughafen, wo er viele Entscheidungen fällte. Auf ihn geht etwa zurück, dass die Straßen am Flughafen schlicht Nord- und Südallee heißen, und nicht klingende Namen tragen, die an Pioniere der Luftfahrt erinnern. Fäth sagt, Orientierung sei alles. "Es kommt nicht auf Kreativität an, es muss funktionieren." Der Umzug selbst lief glatt, weil vieles entzerrt wurde. Das neue Rechenzentrum war schon in Betrieb, Einheiten wie das Schulungszentrum zogen später nach. Für den entscheidenden Umzugstag gab dann auch Organisationschef Fäth eigens Betriebsausweise aus, damit nur die benötigten Leute da waren. Am Morgen danach genehmigte er sich eine Extravaganz. Er fuhr um 8 Uhr in Riem durch das Osttor, betrat die frühere Start- und Landebahn und genoss den Moment.

© SZ vom 16.05.2017 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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