U-Bahn-Betriebshof:Oben Sportplatz, unten Werkstatt

Sporteln auf einer Halle, in der Züge geparkt und repariert werden? Dieser Gedanke kam am Dienstag bei einer Sitzung des Planungs- und Wirtsschaftsauschusses auf, als die Stadträte sich mit dem geplanten U-Bahn-Betriebshof in Neuperlach Süd beschäftigten. Hintergrund: Die Stadtwerke brauchen für ihre U-Bahnen einen neuen Betriebshof und wollen diesen an der Arnold-Sommerfeld-Straße bauen, die an der Stadtgrenze liegt. Derzeit befindet sich dort bereits eine Abstellanlage für 14 Züge, die nun zum Betriebshof mit einer Kapazität für 30 Züge ausgebaut werden soll. Herbert Danner von den Grünen merkte in der Sitzung an, dass die Pläne einen "irrsinnigen Flächenverbrauch" mit sich bringen würden. Er und seine Fraktion regten an, den Betriebshof näher an das Siemens-Firmengelände heranzurücken und auf dem dortigen Parkplatz zu bauen, die Stadt solle daher mit Siemens Verhandlungen aufnehmen. Stadtbaurätin Elisabeth Merk allerdings erklärte, dass Siemens gar nicht der Eigentümer der Fläche sei und eine Verlegung das Projekt weiter verzögern würde, der Antrag fand keine Mehrheit, ebenso der Vorschlag der Grünen, den Betriebshof in Tieflage zu bauen und den Platz darüber für eine öffentliche Nutzung vorzusehen, etwa für einen Wertstoffhof. SPD-Fraktionschef Alexander Reissl merkte dazu an, dass diese Idee wohl an der Statik scheitern würde, da auf Wertstoffhöfen schwere Lastwagen unterwegs seien. Eine öffentliche Nutzung über dem Betriebshof könne er sich aber schon vorstellen, zum Beispiel mit einem Sportplatz.

© SZ vom 17.10.2018 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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