Minutenlang das Bild von Kommentator Béla Réthy während des EM-Halbfinales, die deutsche Flagge in Rot-Schwarz-Gold bei den Tagesthemen und fast täglich kleine oder große Versprecher: Der deutsche Fernsehzuschauer ist an Pannen so einiges gewohnt. Am Samstagabend konnte man sich mal wieder verwundert die Augen reiben, denn während draußen die Sonne schien, verkündeten die 18-Uhr-Nachrichten von Pro Sieben Temperaturen von minus zwei Grad für den Sonntag. "Es gab einen technischen Fehler bei einer Datenübertragung", sagte ein Pro Sieben-Sprecher auf Anfrage.
Besonders Wetternachrichten sorgen immer wieder für die Erheiterung der Fernsehzuschauer. Lachanfälle oder Reporter, die die unwirtlichen Wetterbedingungen am eigenen Leib erleben müssen, findet man zuhauf wenn man nach Fernsehpannen im Internet sucht. ARD-Wetterfrosch Jörg Kachelmann wurde zum Beispiel schon das ein oder andere Mal das Mikrofon von einer Windböe vor der Nase weggerissen.
Doch nicht nur beim Wetter passieren Pannen: Am Neujahrstag 1987 erschien Helmut Kohl in der ARD und wünschte allen Deutschen ein "friedvolles und glückliches Jahr 1986" - der für das Band zuständige Mitarbeiter war wohl noch etwas verkatert gewesen. Bis zur Nennung der Jahreszahl war aber wohl nur wenigen Zuschauern aufgefallen, dass es die gleiche Rede war wie im Jahr zuvor.
Manchmal sind es aber keine menschlichen Schwächen, die die Moderatoren in eine missliche Lage bringen. Am 1. April 1998 fällt beim Champions-League-Spiel Real Madrid gegen Borussia Dortmund kurz vor Spielbeginn ein Tor um. Für die Kommentatoren Günther Jauch und Marcel Reif beginnen 76 lange Minuten, die irgendwie gefüllt sein wollen.
Sie machen daraus ihre persönliche Slapstick-Sendung und unterhalten die wartenden Fussballfans mit Anekdoten und legendären Sprüchen. Für ihre Leistung haben sie sogar den Bayerischen Fernsehpreis bekommen.