Trotz Unterricht:Protest mit Nachspiel

300 Schüler demonstrieren gegen Rassismus

Knapp 300 Schüler, Auszubildende und Studenten haben am Mittwochvormittag in der Münchner Innenstadt gegen Fremdenfeindlichkeit demonstriert. Das Bündnis "Jugend gegen Rassismus", das nach eigenen Angaben aus mehreren linken Gruppen und Einzelaktivisten besteht und bundesweit Ableger hat, hatte den Schülerstreik organisiert. Anlass seien, so die Veranstalter, die zahllosen rassistischen Übergriffe, aber auch die Wahlerfolge der Alternative für Deutschland (AfD) gewesen.

Die jungen Münchner zogen vom Geschwister-Scholl-Platz an der Ludwig-Maximilians-Universität durch die Maxvorstadt und Schwabing, unter anderem vorbei am Gisela-Gymnasium und der Technischen Universität München. Die Route entlang diverser Bildungseinrichtungen ist kein Zufall gewesen: Die Demonstranten forderten freie Bildung und volle Rechte auch für Flüchtlinge.

Für Schüler könnte die Aktion allerdings Folgen haben. Ein Streikrecht während der Unterrichtszeit existiert nicht. "Das unerlaubte Fehlen vom Unterricht kann durch die Schule geahndet werden", sagte ein Sprecher des Kultusministeriums. Die Anwesenheitspflicht gelte auch für volljährige Schüler. Jede Schule entscheidet selbst über mögliche Strafen, erklärte der Sprecher.

© SZ vom 28.04.2016 / mest - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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