Traditionsbewusst:Zünftige Zeiten

Traditionsbewusst: Den Haidhauser Maibaum am Wiener Platz zieren noch alte Zunftzeichen. (Foto: Lukas Barth)

Im alten München unterlag das Handwerk strengen Regeln

Von Thomas Anlauf

Man musste schon etwas Besonderes sein, um in München als zünftig zu gelten. Wer innerhalb der Stadtmauern einer Zunft angehören wollte, brauchte eine Ehefrau, Haus und Herd und natürlich das Bürgerrecht. In München gab es im Jahr 1500 bereits 44 Zünfte, zweihundert Jahre später waren es 88. Darin organisiert waren aber nicht nur Handwerker, sondern auch Boten, Truckenlader, die Kaufmannswaren verpackten und auch beförderten. Da gab es Nadler, Löffelmacher und Glockengießer. Überhaupt durften nur ehrenhafte Personen Mitglieder einer Zunft sein, unehelich Geborene waren ausgeschlossen, außerdem solche, die einer unehrenhaften Arbeit nachgingen: zum Beispiel die Münchner Scharfrichter. Die sollten mit Handwerkern und überhaupt mit "Zünftigen" keinen gesellschaftlichen Umgang pflegen.

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