Technische Probleme:Machbarkeitsstudie zu Bahnsteigtüren

Der Stadtrat will mehr Sicherheit für die Fahrgäste in den U-Bahnhöfen, scheitert aber an technischen Schwierigkeiten. Immer wieder fallen Personen ins Gleis, oft mit tödlichem Ausgang. Die MVG hat verschiedene Sicherheitssysteme getestet - und keines für tauglich befunden. Das verärgert insbesondere die CSU: "Solch eine Technik ist in Paris, London und auch in Asien Standard. Die kann man von der Stange kaufen", sagte Stadtrat Richard Quaas im Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft. Auch sein Fraktionschef Manuel Pretzl zeigte sich "unzufrieden" mit den Ergebnissen der MVG-Tests. Allein fürs Ausprobieren der Sicherheitssysteme habe man die Verkehrsbetriebe "zum Jagen tragen müssen". U-Bahn-Chef Michael Vogl wies das zurück. Diese Systeme seien extrem schwierig nachzurüsten, in München würden sie den Verkehr behindern. Zudem seien sie in Deutschland oft nicht zugelassen. Die letzte Hoffnung ruht nun auf Bahnsteigtüren, dafür ist eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Doch auch da gab sich U-Bahn-Chef Vogl im Stadtrat zurückhaltend: Die Türen seien sehr schwer, was auf den Bahnsteigen zu Problemen führen könne. Zudem müssten die Züge exakt anhalten können, damit die Fahrgäste von den Bahnsteigtüren in die offenen Zugtüren gelangen könnten. Das sei derzeit nicht möglich, der Zugführer könne nur auf einen bis zwei Meter genau vorhersagen, wo das Fahrzeug zum Stehen komme. CSU-Fraktionschef Pretzl forderte trotzdem: Die MVG solle mit Hochdruck an der Machbarkeitsstudie arbeiten und eine Lösung für die Bahnsteige finden.

© SZ vom 21.06.2017 / heff - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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