Tango auf der Praterinsel:Wiegeschritt bei Isarrauschen

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Getanzt wird immer: Jeden Abend können Tangobegeisterte unter mehreren Veranstaltungen wählen. Doch eine Milonga unter freiem Himmel ist etwas Besonderes.

Violetta Simon

Rot, grün und gelb leuchten die von Scheinwerfern beschienenen Kastanien in dem alten Innenhof, dahinter rauscht die Isar. Das Bandoneon schickt seufzend seine Klage über die Köpfe der tanzenden Paare hinweg, die sich unter freiem Himmel zur Musik wiegen.

Quinteto Ángel: Frank Schulte (Klavier), Bernhard von der Gabelentz (Violine), Christian Gerber (Bandoneón), Johannes Henschel (Violoncello), Fabian Kalbitzer (Kontrabass). (Foto: Foto: Quinteto Ángel)

Seit 1994 finden sich Tangofans auf der Praterinsel ein, um in lauen Sommernächten zu Live-Musik zu tanzen. Die Idee dazu hatte Jürgen Krebes, als er einer Milonga an der Seine in Paris beiwohnte. Im Freien und am Wasser sollte es sein. Also fuhr er mit seinem Rad die Isar entlang, bis er fand, was er suchte. Die Idee überzeugte - mittlerweile finden auch Salsa-Abende auf der Praterinsel statt.

Tanz auf drei Ebenen

Das Gelände der ehemaligen Münchner Spirituosenfabrik hat einen ganz eigenen Charme: Im Zentrum ein freizügiger Innenhof mit alten Kastanien, zwischen denen der Tanzboden aufgebaut wird. Auf der einen Seite befindet sich ein Säulengang, in dem die Musiker spielen und auch getanzt wird. Nebenan die Orangerie mit Bar, die zu den Gewölben der Füllhalle führt. So können sich die Tänzer meist auf drei Ebenen der Praterinsel bewegen und haben kein Gedränge zu befürchten.

"Singles" brauchen übrigens keine Scheu zu haben, sie sind in guter Gesellschaft. Es wird regelmäßig aufgefordert, so dass niemand lange sitzen bleibt. Dabei gilt nach wie vor die Regel: Der Mann geht auf die Frau zu. Zweite Regel: Auch wenn die Erotik beim Tango ein zentrales Thema ist, ist hier laszive Anmache völlig fehl am Platz. Es geht um Kommunikation der Körper, nicht mehr.

Die ersten Schritte

Wer noch keine Erfahrung mit Tango hat, sollte zuvor beim Einführungskurs mitmachen. Johanna Schneider und Jürgen Krebes vermitteln neben den wichtigsten Schrittfolgen auch die kleinen Geheimnisse, die aus zwei Tänzern ein harmonisches Paar machen.

Jeden Montag wird ein neuer Schritt gezeigt, es lohnt sich also dranzubleiben. Da die Kurse nicht aufeinander aufbauen, kann man jederzeit einsteigen oder zwischendurch aussetzen.

Karten für Milonga zu gewinnen

Auch in diesem Sommer stehen die Montage unter dem Zeichen des Tango Argentino. Dazu verlosen wir je zweimal zwei Eintrittskarten: Einfach ein e-Mail mit Betreff "Tango" (Bitte Name und Wohnort angeben. Die Daten werden nicht weitergegeben!) an spiel@sueddeutsche.desenden.

Die Verlosung erfolgt für jede Woche neu, so dass man immer wieder eine Chance hat. Diesmal geht es um die Karten für Montag, den 22. August. Einsendeschluss ist Freitag, 19. August, 12 Uhr. Die Gewinner werden unmittelbar darauf per e-Mail benachrichtigt.

Das Programm für Montag, 15. August:

Zu Gast auf der Praterinsel ist das Quinteto Ángel. Die fünf Musiker aus Berlin schlagen einen Bogen von der "Guardia Vieja", als Tango ausschließlich in den Elendsvierteln der argentinischen Arbeitervororte getanzt wurde, über die goldene Ära der 40er und 50er bis hin zum Tango-Nuevo unserer Zeit, wie zum Beispiel Kompositionen Astor Piazzollas.

Bei Regen findet die Veranstaltung in den Räumen der Füllhalle statt.

Einlass: 19 Uhr, ab 19.30 Einführungskurs. Ab 21 Uhr Livemusik, Ende gegen 1 Uhr. Eintritt: 13 Euro

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