Szenario:Stau an der Austernstation

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Überpünktlich zum großen Festschmaus: Wie Promis sich bei Dallmayr auf der Küchenparty verköstigen lassen - als ob es kein Morgen gäbe in der Society.

Christian Mayer

Münchner Feste haben öfter mal eine Gästeliste mit vielen Fragezeichen. Die relevanten Schauspieler, Unternehmer und Medienmenschen sind ständig im Gesellschaftseinsatz, und wenn eine Einladung ins Haus flattert, sagen sie aus Prinzip zu.

In Bestlaune: Bei Dallmayr drängeln sich die Damen vor den Hummer- und Trüffelstationen. (Foto: Foto: Stephan Rumpf)

Ob die Gäste dann allerdings auch erscheinen, ist eher Glückssache. Sofern es die zuständigen PR-Ladys nicht verstehen, ihre Klienten mit Schmeicheleien, Versprechungen und geschickten Drohungen gefügig zu machen.

Überpünktlich zum großen Festschmaus

Bei der Küchenparty im Hause Dallmayr ist alles anders. Selten sieht man so viele zufriedene, lächelnde und über ihre Teller gebeugte Promis, die noch dazu alle überpünktlich zum großen Festschmaus gekommen sind. Im neuen, herausgeputzten Restaurant des Feinkosthauses an der Residenzstraße testen 550 Gäste zunächst den Champagner.

Joachim Fuchsberger, Ex-Eiskunstläufer Manfred Schnelldorfer, Argenta-Chef Helmut Röschinger sind ebenso präsent wie die längst zur Hofkultur zählenden Stoiber-Kinder Dominic und Veronica nebst Partnern. Groß ist der Andrang im zweiten Stock, in der High-Tech-Küche von Dallmayr: Vor der Lachs- und Austernstation kommt es zwischenzeitlich zu einem kleinen Verkehrsstau, auch das Steak-Tartar, die gegrillten Stubenküken und die Triangoli mit Trüffelsauce sind heiß begehrt.

Wo sonst 70 Köche unter der Regie von Heribert Hanrieder die Speisen bereiten, schütteln die Hausherren Georg Randlkofer und Florian Hettler viele Hände. Sogar die figurbewussten Damen schlemmen, als ob's kein Morgen gäbe in der Society; die humorbegabte Schauspielerin Veronika von Quast hat sich mit einem rötlichen Turbantuch als delikate Meeresfrucht verkleidet.

Als ungewöhnliche Attraktion erweist sich die Theke mit den "Molekular"-Häppchen. Dort gibt es avantgardistische Speisen wie das im Algenmantel verkapselte und auf einem Porzellanlöffel servierte Hummerspiegelei, das auf der Zunge zerplatzt. "Das ist natürlich eine Spielerei, aus dem Alter bin ich raus", sagt Sternekoch Heinz Winkler. "Aber man muss immer mal wieder was Neues wagen in der Gastronomie!"

© SZ vom 15.11.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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