Szenario:"Es geht auch ohne Sex"

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Beste Laune bei Hackes ,,Das Beste...'' als Film.

Birgit Lutz-Temsch

Nun gibt es also eine Fernsehserie über einen Journalisten, so wie es sie über Ärzte, Kommissare und Zoodirektoren gibt.

Axel Hacke (rechts), der Axel-Hacke-Darsteller Oliver Mommsen (links) und Elena Uhlig, die im Film die "Paola" spielt. (Foto: Foto: Catherina Hess)

All diesen Serien ist gemein, dass sie mit der Realität von Ärzten, Kommissaren und Zoodirektoren nur wenig zu tun haben. Das ist bei der am kommenden Freitag um 18.50 Uhr in der ARD startenden Serie ,,Das Beste aus meinem Leben'', völlig anders. Oder auch nicht.

Genau weiß man das nicht, denn die Serie ist inspiriert von der gleichnamigen, im SZ-Magazin erscheinenden Kolumne des Journalisten Axel Hacke, die aus dessen Leben erzählt. Es gibt also eine real existierende Vorlage.

Wie bei Sex and the City

Aber Hacke sagt bei der Kino-Preview im Mathäser ein weiteres Mal nichts darüber, wie viel denn nun aus seinem eigenen in das Leben seiner Kolumnenfigur und in den Serien-Journalisten Max Miller einfließt - auch wenn das die ihm am meisten gestellte Frage ist.

Der ehemalige Sportreporter sagt nur, dass es in Wirklichkeit keinen einzigen Sportreporter auf der ganzen Welt gebe, der wie der Redakteur Jens Jansen in der Serie Karten für Fußballspiele meistbietend an Kollegen verkaufe. Und dass auch ,,Sex and the City'' aus einer Zeitungskolumne entstanden und er damit nun zu ähnlichen Ufern aufgebrochen sei.

In den beiden im Anschluss gezeigten Folgen wird aber weitaus weniger von Sex gesprochen und schon gar keiner praktiziert. Das macht sie aber keinesfalls langweilig, wie Beifall und nicht nur vereinzelte Publikumslacher zeigen.

Was ist mit dem Kühlschrank?

Der Hacke-Fan vermag sogar wortgetreu wiedergegebene Sequenzen aus den Kolumnen zu erkennen. Etwa dann, wenn Max Miller mit seiner Frau Paola, wunderbar zum Leben erweckt von Elena Uhlig, darüber diskutiert, wer wann ins Kino gehen darf. Und natürlich fehlt auch Sohn Luis nicht, mit dem es mal kleinere, mal größere Erziehungsprobleme gibt.

Darüber dürfte sich besonders Dietmar Pretzsch, Marketingleiter der ARD-Programmdirektion, freuen, der, wie er sagt, sein Leben als Vater ohne Axel Hackes Werke nur halb so gut meistern würde.

Ein bisschen Wahrheit muss also doch in Kolumne und Serie stecken. Aber vielleicht ist in Wirklichkeit doch alles ganz anders: Hacke redet gar nicht mit seinem Kühlschrank, sondern mit seinem Geschirrspüler.

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