Symbol:Kreuz-Zeichen

Protest vor der Ludwig-Maximilians-Universität gegen den Kreuzerlass. (Foto: Robert Haas)

Mit einer Performance beziehen Studenten an der LMU Stellung

Von katharina rustler, München

Kim Kardashian posiert im Kleid mit Kreuzmuster auf dem roten Teppich, im Hintergrund singen die Pet Shop Boys von der Sünde, Malewitschs Kreuz prangt in Schwarz auf Rot, und die Gekreuzigten aus Monty Pythons "Leben des Brian" trällern "Always Look on the Bright Side of Life ". Diese Szenen stammen aus einem Film von Franziska Koohestani, der mit literarischen Texten und kunsthistorischen Betrachtungen Teil einer wissenschaftlichen Performance vor der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) war.

Die Aktion sollte ein Zeichen gegen den Kreuzerlass des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) setzen und mit Ausschnitten aus Kunst, Mode, Musik und Popkultur die kulturelle Vielfalt dieses Symbols zeigen. Dahinter steht das Bündnis für Kreuzvielfalt an Bayerischen Hochschulen, eine Gruppe aus Studierenden sowie Dozierenden der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft. Eine Aktion dieser Art sei der einzige Weg, mit solch einem Erlass umzugehen, sagt die Studentin Felicitas Friedrich.

Als Söders Beschluss das erste Mal zur Sprache kam, hatte das an der LMU ungläubiges Gelächter ausgelöst. Doch das Kollektiv nahm ihn ernst, es wollte sich klar dagegen positionieren. Und außerdem der lückenhaften Argumentation der Politik auf diese Weise widersprechen, wie Christian Steinau, Sprecher der Gruppe, sagt. Seiner Meinung nach häufen sich die Ereignisse, bei denen man als Studierender klar Stellung beziehen müsse. Auch wenn das bei der Performance mit einem Augenzwinkern geschah und mit Madonnas "Like a Prayer".

© SZ vom 19.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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