Suchaktion mit Blasrohr:Auf der Lauer

In Gauting sind Rinder entlaufen - sie einzufangen, ist schwierig

Es ist eine abenteuerliche und in der Geschichte des Landkreises bislang einmalige Suchaktion, die sich derzeit im Kreis Starnberg zuträgt. Insgesamt 41 Jungrinder haben sich am 2. Februar in die Wälder rund um Hausen in der Gemeinde Gauting geflüchtet, nachdem ein Unbekannter unbemerkt ein Stalltor geöffnet hatte. Während die meisten Jungtiere binnen der ersten 24 Stunden zurück in den Stall gebracht werden konnten, blieben 14 Kälbern bis zum Wochenende verschwunden. Am Freitag gelang es mithilfe des Veterinärmediziners Henning Wiesner, ehemals Zoodirektor in Hellabrunn, vier Tiere mit dem Blasrohr zu betäuben und zurück in den Stall zu schaffen. Wiesner ist ein Mann mit Erfahrung: Ihm gelang es 2011, die landesweit wohl prominenteste Kuh "Yvonne" nach monatelanger Flucht einzufangen.

Generalstabsmäßig wurde die Rinder-Rückholaktion im Landratsamt geplant, eingebunden waren die Untere Waffenbehörde ebenso wie zwei Polizeiinspektionen, Veterinärmediziner der Kreisbehörde, die Jägerschaft, Henning Wiesner und der betroffene Landwirt selbst. Geplant war, die erst sieben Monate alten Tiere mit dem Muhen einer Mutterkuh aus dem Wald zu locken, um sie dann mit dem Blasrohr betäuben zu können. Umgesetzt wurde der Plan nicht, weil am Freitagnachmittag plötzlich vier der gesuchten Tiere auftauchten, die es zu betäuben und zurück in den Stall zu bringen galt. In den kommenden Tagen will Wiesner nun den ursprünglichen Plan umsetzen und die Tiere anlocken. Die Bevölkerung ist aufgerufen, die Wälder rund um Hausen zu meiden. Am Wochenende sollen Schaulustige mit Ferngläsern unterwegs gewesen sein.

© SZ vom 13.02.2017 / frie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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