Strobl beim Firmenlauf:"Rocky baut mich immer auf"

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Bürgermeisterin Christine Strobl ist begeisterte Joggerin und am Donnerstag beim Firmenlauf dabei. Ein Gespräch über sportliche Politiker, den inneren Schweinehund und geeignete Laufmusik.

Lisa Sonnabend

Seit fast drei Jahren ist Christine Strobl (SPD) Bürgermeisterin in München. Die 47-Jährige ist unter anderem zuständig für die Sozialausschüsse und die Ausschüsse für Schule und Sport. Am Donnerstag um 19:30 Uhr gibt sie den Startschuss für den Münchner Firmenlauf, bei dem 30.000 Sportler erwartet werden. Christine Strobl läuft auch mit.

Bürgermeisterin Christine Strobl ist für den Ausschuss Sport zuständig. Sie selbst geht am liebsten Joggen. Manchmal steigt sie auch aufs Rad. (Foto: Foto: Haas)

sueddeutsche.de: Wie oft trainieren Sie?

Christine Strobl: Ich gehe zwei bis drei Mal die Woche zum Joggen und laufe immer eine Strecke zwischen zehn und 15 Kilometern. Manchmal auch nur acht. Das hängt vom Wetter ab, von der Tagesform und von der Zeit, die ich habe.

sueddeutsche.de: Haben Sie eine Lieblingsstrecke?

Strobl: Ich jogge immer im Olympiapark. Dort wohne ich, deswegen bietet es sich an. Allerdings muss man schon ganz schön viele Runden drehen, bis man auf die Strecke kommt. Wenn ich noch ein bisschen trainiere, laufe ich sicherlich bald einmal bis zur Isar rüber. Aber noch bin ich nicht so weit, noch reicht mir der Olympiapark.

sueddeutsche.de: Wie lautet Ihr Ziel für den Firmenlauf am Donnerstag?

Strobl: Ich bin zum dritten Mal dabei. Jedes Jahr habe ich mich um gut fünf Minuten verbessert. In diesem Jahr möchte ich die 6,75 Kilometer lange Strecke unter 45 Minuten schaffen. Im vergangenen Jahr habe ich in der Frauenwertung ungefähr Platz 4000 belegt - von 12.000 Starterinnen. Ich hätte gar nicht damit gerechnet, dass ich so gut abschneide.

sueddeutsche.de: Und Ihre Kollegen im Rathaus laufen auch alle mit?

Strobl: Der Herr Oberbürgermeister und Herr Monatzeder laufen nicht mit - ich bin also die einzige von Münchens Bürgermeistern. Von der Stadt sind genau 850 Läufer dabei wegen der 850 Jahrfeier. Die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meines Büros läuft mit.

sueddeutsche.de: Sollte jeder Politiker Joggen gehen, um sich abzureagieren von der Arbeit?

Strobl: Man braucht Ausgleichssport, wenn man den ganzen Tag sitzt oder steht. Und das ist ja die "Hauptbewegegungsart" von Politikern. Mir tut Joggen gut. Ich krieg dadurch den Kopf frei. Ich brauch das einfach. Manchmal gehe ich auch Schwimmen. Beim Laufen finde ich aber toll, dass ich es überall machen kann. Ich gehe aus der Haustür raus und kann anfangen. Ich muss nicht irgendwo hinfahren, wie beim Golf- oder Tennisspielen. Ich brauch nur ein Paar Schuhe. Ich mache Sportarten auch ganz gerne alleine, so bin ich flexibel und kann es machen, wenn ich Zeit habe.

sueddeutsche.de: Sie laufen bei Wind und Wetter?

Strobl: Am Sonntag bin ich so nass geworden, dass sogar ich umgekehrt bin. Es war, wie wenn ich gerade aus der Badewanne herausgekommen wäre. Aber normalerweise laufe ich auch im Winter und bei Wind. Nur wenn es ganz grauenhaft ist, dann nicht. Ich muss schließlich auch aufpassen, dass ich mich nicht erkälte.

sueddeutsche.de: Haben Sie einen Tipp, wie man lange durchhält?

Strobl: Ich höre immer Musik, vor allem Mainstream der siebziger und achtziger Jahre. Rod Stewart, Bruce Springsteen oder Billy Joel. Aber auch neuere Sachen wie Linkin Park oder Amy Winehouse. Es sollte aber auf keinen Fall lahme Musik sein. Wenn es ganz schlimm wird und ich nicht mehr kann, höre ich mir immer den Hauptsong aus Rocky I an. Rocky baut mich immer auf.

sueddeutsche.de: Und wenn Sie einmal partout keine Lust haben, wie motivieren Sie sich?

Strobl: Ich sehe Joggen als Freizeit und Hobby. Es ist für mich kein Muss, sondern ich mache es gerne. Deswegen habe ich das Problem mit dem Aufraffen nicht. Bei mir ist eher das Problem, dass ich zu wenig Zeit dafür habe. Ich würde gerne viel öfter Joggen gehen.

Beim Firmenlauf am Donnerstag, den 24. Juli werden mehr als 30.000 Läufer erwartet. Um 19:30 Uhr geht es los, es gilt eine Strecke von 6,75 Kilometern durch den Olympiapark zu bewältigen. Weitere Informationen gibt es unter www.b2run.de.

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