Stiftungsfrühling:Schaufenster für Wohltäter

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Hilfswerke präsentieren sich eine Woche lang

Von Sven Loerzer, München

Mehr als 1000 Stiftungen wirken in München. Welch wertvollen Beitrag sie mit ihrem Engagement freiwillig für den Zusammenhalt der Gesellschaft leisten, zeigt der vierte Münchner Stiftungsfrühling: Mehr als 130 Stiftungen präsentieren von Samstag, 23. März, bis Freitag, 29. März, bei 250 Veranstaltungen ihre Arbeit. "Wir hoffen, dass der Stiftungsfrühling ein Anstifter ist, sich zu engagieren", sagt Nathalie Lepper, Leiterin der Stiftungsverwaltung der Landeshauptstadt, die für mehr als 200 Stiftungen die Treuhänderin ist. Die Veranstaltungswoche, die alle zwei Jahre stattfindet, bietet zum Auftakt an diesem Samstag von 11 bis 19 Uhr ein Stiftungsforum in der BMW-Welt. An Marktständen informieren die Stiftungen über ihre Arbeit, dazu gibt es Vorträge, Konzerte, Ausstellungen, Vorführungen, Mitmachaktionen und Workshops. Einblicke in die schnelle Hilfe nach Naturkatastrophen gibt die Stiftung Welthungerhilfe, die ein Nothilfezelt dazu aufbaut. Mit dem Missio-Truck wirbt die Stiftung "ecclesia mundi" um Verständnis für Menschen auf der Flucht und sammelt alte Handys zur Wiederverwertung. Im Kinderbereich können sich Mädchen und Jungen bei der Barbos-Stiftung so richtig die Hände schmutzig machen und im Tonfeld matschen.

Die offizielle Eröffnung folgt erst am Abend im Auditorium der BMW-Welt um 19.30 Uhr, sie markiert den Start des dezentralen Teils: An den folgenden sechs Tagen laden die Stiftungen zu Veranstaltungen an ihrem jeweiligen Sitz oder bei ihren Projektpartnern ein. Da stellt sich das von einer Stiftung betriebene Amerikahaus vor, ebenso wie der Friedhofsfahrdienst der Stiftung Wort und Tat, der Senioren, die nicht mehr gut zu Fuß sind, zum Grab ihrer Angehörigen bringt.

Die Bayerische Landesstiftung, die seit 1972 rund 11 000 kulturelle und soziale Projekte mit insgesamt 650 Millionen Euro gefördert hat, lädt am Dienstag, 26. März, zu einer Führung in ihrem Amtssitz im Alten Hof ein (Anmeldung bis 22. März, Telefon 2324166). Dabei ist auch der ansonsten nicht zugängliche Dachstuhl der Burg und des Zwingerstocks aus dem 12. Jahrhundert zu sehen, der als ältester historischer Dachstuhl Münchens gilt. Das Programm des Stiftungsfrühlings gibt es als Heft bei der Stadtinformation im Rathaus und den Stadtbibliotheken oder im Internet ( www.muenchnerstiftungsfruehling.de). Wenigen dürfte bewusst sein, dass auch viele Biertrinker Stiftungsarbeit finanzieren: "Jeder Schluck Augustiner ist eine Wohltat, jeder zweite Schluck eine Wohltätigkeit", zitierte Catherine Demeter ihren Vorstandsvorgänger Ferdinand Schmid bei der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung, der Mehrheitseignerin der Augustiner-Brauerei. Die Stiftung erhält nicht nur die Brauerei und schützt die Belegschaft, sie engagiert sich kulturell und sozial in einer Vielzahl von Projekten, um im Sinne der verwitweten und kinderlosen Namensgeberin Gutes zu tun.

© SZ vom 21.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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