Statisten:Große Bühne

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2800 Komparsen werden für den Probebetrieb des neuen Terminals gesucht

Seit Wochen schon, sagt Alexander Raith vom Inbetriebnahme-Team des Münchner Flughafens, würden sich Interessierte bei ihm und seinen Kollegen melden. Mal per E-Mail, mal am Telefon, "die nutzen alle Kanäle". Viele seien einfach begeistert von der Fliegerei, bei anderen geht es vielleicht darum, das große Bauwerk noch vor der offiziellen Inbetriebnahme mal von Innen sehen zu können. Raith und seine Leute jedenfalls sind sich jetzt bereits sicher, dass sie die bis zu 2800 Komparsen und Statisten, die sie für den Probelauf im neuen Satellitenterminal in den ersten beiden Monaten des kommenden Jahres benötigen, relativ rasch finden werden.

Raiths Team hat dafür eigens eine Internetseite programmiert und eine Firma zur Betreuung der Interessenten angeheuert. In den nächsten Tagen, sagt der Manager, soll die Seite freigeschaltet werden, dann können sich Statisten melden. Insgesamt werden 20 Probebetriebstage von Mitte Januar bis Mitte März stattfinden, immer dienstags und donnerstags. Wer mitmachen will, darf sich für maximal zwei Tage anmelden. Die selben Komparsen an mehr Tagen in das Gebäude reinzuschicken, ergebe keinen Sinn, sagt Raith: "Wir wollen ja, dass sich die ,Passagiere' dort nicht auskennen." Bedingung ist außerdem, dass die Testteilnehmer mindestens 18 Jahre alt sind und möglichst keine schwerwiegenden Handicaps haben. Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderte können also nicht teilnehmen - obwohl im Probebetrieb natürlich auch die Funktionalität für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen getestet wird. Das Problem ist nur: Der Probelauf wird auch zu Jahresbeginn noch auf einer Baustelle stattfinden. Im Notfall muss ein Testteilnehmer also auch mal über ein herumbaumelndes Kabel hüpfen oder einer herabhängenden Deckenverkleidung ausweichen können.

Deshalb werden die Testteilnehmer, sagt Raith, auch mal in verschiedenste Rollen schlüpfen müssen: beispielsweise eben in die eines Rollstuhlfahrers. Oder auch in die eines alleinreisenden Kindes - das Mindestalter im Probebetrieb liegt ja bei 18 Jahren. Insgesamt werden die Tester an 18 Tagen jeweils etwa 100 Statisten in das neue Gebäude schicken, an weiteren zwei Tagen wird der "Massenandrang" geprobt mit jeweils 500 Teilnehmern. Geplant ist, mit dieser relativ großen Zahl an Testpersonen dann auch mal eine umfangreicher angelegte Evakuierungsübung vorzunehmen.

© SZ vom 02.12.2015 / mvö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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