Zwischenlösung:Gilching setzt auf Traglufthalle

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Ein Blick in die Traglufthalle in Neubiberg. Ein Provisorium in diesem Stil soll auch auf dem Volksfestplatz in Gilching errichtet werden. (Foto: Peter Kneffel)

Asylbewerber sollen in dem Provisorium untergebracht werden, bis eine Containeranlage fertig ist

Eine Traglufthalle, wie sie in Neubiberg und Taufkirchen errichtet wurde, soll auch in Gilching übergangsweise als Unterkunft für Asylbewerber dienen. Diese Konstruktion, die mit der Überdachung auf manchen Tennisplätzen vergleichbar ist, soll bis Mitte Dezember stehen und Platz für 200 Menschen, berichteten Bürgermeister Manfred Walter und Landrat Karl Roth am Mittwoch zeitgleich bei Pressekonferenzen im Rathaus und im Landratsamt. Die Vorbereitungen sollen im Oktober beginnen. Die Halle steht nur so lange, bis die Containeranlage für Flüchtlinge auf dem Gelände der Straßenmeisterei an der Landsberger Straße in Gilching fertig ist. Wie lange das dauert, lasse sich jetzt noch nicht genau abschätzen, aber Walter rechnet mit mehreren Monaten, so dass die Flüchtlinge wohl bis Mitte nächsten Jahres in dem Provisorium auf dem Volksfestplatz bleiben müssen.

Die Container beim Volksfestplatz dienen dagegen nicht als Unterkunft für Asylbewerber sondern als Kindergarten des Roten Kreuzes. Das betont Bürgermeister Walter, der großen Wert darauf legt, anderslautenden Gerüchten entgegenzutreten. Der Platz in der Modulanlage reicht für fünf Gruppen, gestartet wird zunächst mit drei Gruppen. Einen entsprechende Genehmigung habe die Gemeinde für weitere fünf Jahre beantragt.

Die in Gilching geplante Traglufthalle ist bisher die einzige im Landkreis Starnberg, in der Region München wird unter anderem auch in der Gemeinde Neufahrn und in Karlsfeld über so eine Lösung nachgedacht. Zelte sollen auf der Sanatoriumswiese bei Krailling errichtet werden.

Die 200 vorwiegend aus Schwarzafrika stammenden Asylbewerber, die zur Zeit in einer Turnhalle des Feodor-Lynen-Gymnasiums in Planegg untergebracht sind, sollen bis zum Schuljahresbeginn Mitte September ebenfalls in eine Traglufthalle umziehen, die entweder am Campus in Martinsried oder in der Gemeinde Ismaning steht. Das Landratsamt München hat über den Standort noch keine Entscheidung gefällt, heißt es im Planegger Rathaus. Doch spätestens bis Ende des Monats müsse klar sein, in welcher der beiden Gemeinden die Halle aufgebaut werden wird. Die Entscheidung liegt bei Landrat Christoph Göbel (CSU) aus Gräfelfing, der die Angelegenheit nach den Worten von Rathaussprecherin Bärbel Zeller zur "Chefsache" erklärt hat. Göbel ist zur Zeit im Urlaub.

Im Landkreis München müssten nach Berechnungen des Landratsamts bis zum Jahresende weitere 2000 Asylbewerber auf die Gemeinden verteilt und untergebracht und werden. Für die Gemeinde Planegg bedeutet das, dass mehr als die erwarteten 100 Asylbewerber in den beiden festen Unterkünfte beim Friedhof Planegg und am Parc de Meylan mitten in Martinsried aufgenommen werden müssen; unabhängig davon, ob die Traglufthalle nach Martinsried kommt oder nicht.

© SZ vom 21.08.2015 / rzl/rar - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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