Zusammenarbeit:Gemeinsame Sache

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Pöcking und Feldafing wollen Wasserversorgung neu regeln

Der Hochbehälter steht genau auf dem höchsten Punkt, an der Gemeindegrenze zwischen Pöcking und Feldafing. Von hier aus werden die zusammengerechnet etwa 10 000 Einwohner beider Gemeinden mit Trinkwasser versorgt, das vor allem aus einem Brunnen bei Aschering stammt. Für die Förderung des Wassers, das Pumpwerk und den Hochbehälter ist bislang ein Zweckverband zuständig, den die beiden Gemeinden vor langer Zeit gegründet haben. "Schon seit mehr als 100 Jahren haben wir eine gemeinsame Wasserversorgung", meint der Pöckinger Gemeindechef Rainer Schnitzler.

Doch für das Leitungsnetz vom Hochbehälter in die beiden Orte, die Wasserwerke und die Wasserleitungen im Ort sind bislang die Kommunen selbst zuständig. Eine umständliche Regelung. "Auch die immer komplexeren Vorschriften machen eine Neuausrichtung des Zweckverbandes sinnvoll", erklärte Schnitzler am Donnerstag gegenüber der SZ. Und der Weg dahin scheint frei zu sein, denn in einer gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte beider Orte wurde einstimmig der Beschluss gefasst, eine Übertragung der Ortsnetze auf den Zweckverband sei nach einer wirtschaftlichen und rechtlichen Überprüfung durch ein Fachbüro "grundsätzlich vorstellbar". Eine vorsichtige Formulierung, denn mit einer Übertragung würden die einzelnen Gemeinderäte den Durchgriff auf die Wasserversorgung im Ort aufgeben, es müsste eine Zweckverbandsversammlung einberufen werden. In der wiederum jeweils vier Gemeinderäte plus Bürgermeister sitzen.

"In der Vergangenheit ist der Verband schon ein bisschen hemdsärmelig geführt worden", sagte Schnitzler, jetzt aber, nach dem Weggang der bisherigen Geschäftsführerin und der neuen Ausschreibung der Stelle, sei der richtige Zeitpunkt für eine effizientere Neuregelung gekommen. Denn es warten große Aufgaben auf die neue Geschäftsführung. So wird zurzeit der Hochbehälter neu gebaut, da der alte ziemlich in Jahre gekommen ist. Er verfügt nur über eine Speicherkammer, der neue wird zwei Speicher aus Edelstahl haben, "das Modernste, was zu haben ist", wie Schnitzler sagt. Auch der zweite Brunnen in Garatshausen muss neu gebohrt und gebaut werden, dazu sind noch vielerlei Genehmigungen erforderlich. Weiterhin selber festlegen können die Gemeinden den Wasserpreis. Er beträgt aktuell in Pöcking 1,65 Euro pro Kubikmeter und in Feldafing 1,63 Euro.

© SZ vom 18.05.2018 / of - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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