Wohin mit dem Müll?:Gerüchte und Verwertung

Pressesprecher Matthias Rackwitz über Wege der Entsorgung

interview Von Wolfgang Prochaska

Die Entsorgung des Mülls ist ein Kapitel für sich. Zwar gehören die Starnberger zu den Weltmeistern der Mülltrennung, dennoch halten sich viele Gerüchte um das Verwerten. Die SZ sprach mit Awista-Pressesprecher Matthias Rackwitz über die Entsorgung und Verwertung.

SZ: Herr Rackwitz, was passiert mit einem Plastikbecher, wenn man ihn entsorgt? Wird er verbrannt in der Münchner Müllverbrennungsanlage oder kommt er gar nach Afrika und landet dort auf dem Müll?

Matthias Rackwitz: Kunststoffe, wie Plastikbecher, werden nach Kunststoffarten sortiert und in der Kunststoffverwertung zu Regranulat für die Industrie aufbereitet.

Apropos Verwertung: Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Glasflaschen am Ende gar nicht nach Farben sortiert , sondern einfach eingeschmolzen werden?

Hierbei handelt es sich tatsächlich nur um ein - wenn auch offenbar hartnäckiges - Gerücht. Glas wird getrennt gesammelt und dann auch getrennt verwertet.

Was wird noch mit der Hand sortiert? Oder gibt es diese schrecklichen Müllbänder nicht mehr, wo die Mitarbeiter in einer stinkenden Halle händisch den Müll nach bestimmten Wertstoffen absuchen und sortieren?

Heutzutage wird nurmehr Elektronikschrott händisch sortiert. Die bekannte Kunststoffsortierung läuft heute vornehmlich über Magnet- und Dichteabscheider wie auch Infrarotsortierung. Die manuelle Sortierung findet hier nur noch in untergeordnetem Umfang statt.

Gab es eigentlich gruselige Funde, etwa im Gelben Sack?

Auch wenn wir immer wieder Dinge in den Gelben Säcken finden, die dort nicht hineingehören, etwas Gruseliges haben wir nicht gefunden.

Letzte Frage: Wohin gehören eigentlich volle Windeln?

Volle Windeln gehören als Abfall zur Beseitigung in den Restmüll.

Awista-Pressesprecher Matthias Rackwitz spricht über die Entsorgung und Verwertung. (Foto: Awista)
© SZ vom 16.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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