Vorhaben:Immobiliendeal mit der Kirche steht

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Die Gemeinde bekommt von dem 6500 Quadratmeter großen Kirchengrundstück die nördliche Hälfte für ihr neues Rathaus. (Foto: Georgine Treybal)

Berg baut sein neues Rathaus am Huberfeld, die Diözese errichtet Wohnhäuser

Von Sabine Bader, Berg

Jetzt steht es fest: Das neue Rathaus der Gemeinde Berg kommt ans Huberfeld. Das Grundstück am Ortseingang von Berg nahe dem Kreisverkehr gehörte bisher der katholischen Kirche. "Die Verträge mit der Kirche über den Grundstückstausch sind unterzeichnet", bestätigte Bergs Bürgermeister Rupert Monn am Donnerstag auf Anfrage der SZ. Er sei mit dem Aufkirchener Pfarrer Albert Zott beim Notar gewesen. "Am vergangenen Dienstag hat auch der Gemeinderat den Verträgen zugestimmt." Monn: "Ich bin wahnsinnig erleichtert, dass wir die Standortfrage gelöst haben und nun zügig in die Planung einsteigen können. Jetzt ist der Weg für das neue Rathaus frei."

Mehr als drei Jahre hatten die Verhandlungen gedauert. Sie liefen zeitweise recht schleppend. Der Deal, den die Gemeinde jetzt mit der Erzbischöflichen Finanzkammer ausgehandelt hat, sieht so aus: Die Gemeinde bekommt von dem 6500 Quadratmeter großen Kirchengrundstück am Huberfeld die nördliche Hälfte (3260 Quadratmeter) für ihr neues Rathaus und tauscht das Gelände mit der Kirche gegen ein rund 1500 Quadratmeter großes Gemeindegrundstück in der Berger Postgasse. Die Grundstücke werden finanziell sehr unterschiedlich bewertet: Das Areal an der Postgasse mit einem Preis von 900 Euro pro Quadratmeter und das am Huberfeld mit 300 Euro. Dann das Grundstück am Huberfeld war laut Bebauungsplan bisher nur für kirchliche Zwecke nutzbar. Das heißt, dort hätte lediglich eine Kirche, ein katholischer Kindergarten oder ein Pfarrheim gebaut werden dürfen. Künftig aber darf es für Wohnbauzwecke genutzt werden. Die Kirche darf dort beispielsweise Doppelhäuser oder Dreispänner errichten. Da das Gelände umgeben ist von Bebauung - im Süden, Osten und Norden von Wohnhäusern, im Westen die Bäckerei Lidl - kann man es zum Berger Zentrum zählen. Die Immobilie in der Postgasse wird die Kirche dann für 75 Jahre wieder an die Gemeinde in Erbpacht vergeben. So ändert sich für die Mieter in der Postgasse auch nichts.

Damit die Planungen für das neue Rathaus zügig und vor allem möglichst im Konsens über die Bühne gehen, hat sich der Gemeinderat am Dienstag auch darauf verständigt, sie mit einem "kleinen, schlagkräftigen Gremium" (Monn) zu begleiten. Die sogenannte Planungsgruppe, die kein keine Beschlüsse fast, aber den neuesten Planungsstand schnell an ihre Fraktionskollegen weitergeben kann, wird sechs Mitglieder haben. Alle Gemeinderatsfraktionen werden darin vertreten sein - wobei die Grünen und die FDP, die mit nur je einem Mitglied im Gemeinderat keinen Fraktionsstatus haben, sich den Sitz in der Planungsgruppe teilen. Zu den Mitgliedern zählen die drei Bürgermeister Rupert Monn (EUW), Andreas Hlavaty (CSU) und Elke Link (QUH) sowie Rupert Steigenberger (BG), Werner Streitberger (SPD) und Julia Galloth (Grüne, FDP).

© SZ vom 09.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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