Verein Zeitreise:Radtour zu römischen Fundstätten in Gilching

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Wie an so vielen Stellen entlang römischer Straßen gab es auch in Gilching einen Meilenstein, der vor allem einem diente: Dem jeweils herrschenden Kaiser. Er fungierte als Auftraggeber von Straßenreparaturen und sollte in allerbestem Lichte dargestellt werden. Im Falle Gilchings war dies Kaiser Septimus Severus sowie seine Söhne und Mitkaiser Marcus Aurelius Severus Antonius (Caracalla) und Septimius Geta. Im Werson-Haus ist eine Nachbildung dieses Steines zu sehen - mit einer interessanten Geschichte. In der Spätantike wurden solche Steine nämlich oft weit verschleppt und zweckentfremdet. Dieses Schicksal ereilte auch den römischen Meilenstein in Gilching. Im 16. Jahrhundert wurde er in Hattenhofen entdeckt und später dann als Eckstein in das Schloss Günzlhofen eingemauert. Als das Schloss abgerissen wurde, landete der Meilenstein 1830 in München, zuerst im königlichen Antiquarium, dann in der Prähistorischen Staatssammlung. Ausgestellt wurde er in deren Gebäude in der Kaufingerstraße. Dort verbrannte er während einer Bombennacht im Jahre 1944. Wo er einst in Gilching gestanden haben muss, lässt sich durch eine Entfernungsangabe auf dem Stein leicht nachvollziehen. Dort heißt es: "Von Augsburg 31 Meilen". Er muss also an der heutigen Ecke Rathausstraße zur Römerstraße aufgestellt gewesen sein.

Nähere Informationen dazu wird es aber sicher am 10. September dazu geben, wenn der Verein Zeitreise, anlässlich des Tags des offenen Denkmals, zu einer Radtour zu römischen Fundstätten in Gilching bittet. Allerdings sollte man sich mit einer Anmeldung beeilen, denn die Teilnehmerzahl ist auf zehn Menschen begrenzt. Beginn ist um 14 Uhr am Marktplatz in Gilching. Das Werson-Haus in der Brucker Straße 11 ist an diesem Tag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Normalerweise kann die Dauerausstellung jeden zweiten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden. Führungen können aber auch außerhalb der Reihe vereinbart werden. Informationen dazu gibt es unter 08105/25210, wo man sich auch für die Radtour anmelden kann. Letztere endet übrigens mit einem römischen Imbiss. Kredenzt wird dabei unter anderem "Moretum", eine Käsepaste aus Frischkäse, Feta, Knoblauch und frischen Kräutern, die auf Dinkel- oder Fladenbrot serviert wird.

© SZ vom 04.09.2017 / abec - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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