Verdi kündigt Streiks an:Kein Schiff wird kommen

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Beeinträchtigungen am Starnberger See und Ammersee erwartet

Touristen müssen sich auf Einschränkungen bei der Schifffahrt auf Bayerns Seen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat für Montag die Beschäftigten der Bayerischen Seenschifffahrts GmbH zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, nachdem die vierte Tarifrunde am Freitag nach Verdi-Angaben ohne Ergebnis geblieben war. Damit wird die Schifffahrt auf dem Königssee und Tegernsee völlig zum Erliegen kommen. An Ammersee und Starnberger See könnte es lediglich zu Beeinträchtigungen im Linienbetrieb kommen. Ziel der Gewerkschaft ist es, in der staatlichen Seenschifffahrt die Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Entlohnung abzuschaffen.

Die Beschäftigten der weiß-blauen Schiffsflotte waren nach Verdi-Angaben früher im öffentlichen Dienst bei der staatlichen Schlösser- und Seenverwaltung angestellt. 1997 habe das Finanzministerium die Bayerische Seenschifffahrts GmbH gegründet und ihr die Betriebsführung der Flotte übertragen. "Offensichtliches Ziel war es, mit der GmbH aus der Tarifbindung des öffentlichen Dienstes herauszukommen und ein Geschäftsmodell zu etablieren, was auf niedrigeren Löhnen und Arbeitsbedingungen außerhalb von Tarifverträgen basiert", erläuterte die Gewerkschaft. Auch die staatlich Beschäftigten hätten in die GmbH wechseln sollen. Wegen der unsicheren Arbeitsbedingungen hätten aber alle damaligen Beschäftigten diesem Betriebsübergang widersprochen.

Unklar war am Sonntag, wie sich der angekündigte Streik auf den Fahrplan an Starnberger See und Ammersee auswirken wird. Auf der Homepage der Seenschifffahrt findet sich für den Ammersee lediglich der Hinweis: "Bitte beachten Sie, dass es aufgrund von Arbeitsniederlegungen durch Verdi am Montag, 3. August, zu Einschränkungen im Fahrplan kommen kann." Für den Starnberger See dagegen heißt es: "Unsere Linienfahrten finden auch am Montag planmäßig statt." Grund für die unterschiedlichen Angaben könnte sein, dass neben dem Warnstreik der neueren Mitarbeiter auch die "Altbeschäftigten" zu einem Solidaritätsstreik aufgerufen wurden. Die Verhandlungen für die rund 180 Mitarbeiter sollen am Dienstag in die fünfte Runde gehen.

© SZ vom 03.08.2015 / dpa, phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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