Sturmschäden:Happy End für den Zirkus in Not

Lesezeit: 1 min

Dominique und Kevin Montelli sind dankbar über die vielen Spenden, die Susanne Wesner (li.) - hier mit Tochter Klara - für sie gesammelt hat. (Foto: Nila Thiel)

Der Spendenaufruf in Pöcking bringt den Montellis mehr als 3700 Euro, nachdem Orkan "Sabine" das Stallzelt beschädigte

Von Sofie Henghuber

"Nachdem alle davon wussten, sind viele vorbeigegangen und haben uns Futter für die Tiere oder Essen vorbeigebracht", sagt Dominique Montelli, "das hilft uns vor allem moralisch, wir haben das Gefühl, nicht mehr alleine zu sein." Vergangene Woche hatte Orkan Sabine das Stallzelt des Zirkus' Montelli stark beschädigt. Die Eigentümer hatten ihre Ponys, Ziegen, Lamas und Esel notdürftig in einem Anhänger unterbringen müssen. Die Sturm hatte die beiden Besitzer in finanzielle Nöte gebracht.

Die Pöckingerin Susanne Wesner startete daraufhin eine Spendenkampagne für das Ehepaar. Innerhalb von sechs Tagen sind dort mehr als 3700 Euro gesammelt worden. "Ich bin überwältigt von so viel Anteilnahme", sagt Wesner, "jede Spende zählt, und wir sind für jeden Euro dankbar sind. Dafür gilt der allerherzlichste Dank." Auch die beiden Artisten sind sehr dankbar über die finanzielle Unterstützung: "Wir sind so erleichtert, mit so viel Anteilnahme haben wir nicht gerechnet. Vielen Dank an alle Spender."

Zudem hat Wesner im Pöckinger Kindergarten und Hort Auftritte für Dominique und Kevin Montelli arrangieren können. Am 20. Februar dürfen die Grundschüler eine Akrobatikshow erleben, am 21. Februar wird den Kindern des Horts eine interaktive Jonglierstunde geboten. Das Zelt ist bereits seit Montag bei einem Spezialisten für Zirkuszelte in Reparatur. Das Duo schätzt die entstandenen Kosten auf zwei- bis dreitausend Euro. Am 28. Februar hoffen die Zirkusbesitzer, die nächste Vorstellung in Bichl geben zu können.

Ein festes Winterquartier hat der Zirkus nicht. Beide Artisten kommen selbst aus Zirkusfamilien und pflegen den Lebensstil ihrer Kindheit weiter. Vor sechs Jahren haben sie den Zirkus von Dominique Montellis Eltern übernommen. "Unsere Angehörigen touren selbst, da können wir mit keiner Hilfe rechnen", hatte Montelli erklärt. "Das Zirkusleben ist hart, wir haben selten mal die Chance, Rücklagen zu bilden." Ein Gutes hat das Unglück: Jetzt haben die Zirkusleute erfahren, dass sie nicht allein sind.

© SZ vom 19.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: