Spatenstich ohne Spaten:Waldkreuzung wird Waldkreisel

Lesezeit: 2 min

Hier geht's ab Dezember rund: Michael Kordon (Staatliches Bauamt), Eva John, Landrat Karl Roth und Gautings Vize-Bürgermeister Jürgen Sklarek (v.li.). (Foto: Ulfers)

In nur vier Monaten wird der unfallträchtige Knotenpunkt zwischen Starnberg, Gilching und Gauting umgebaut

Von Peter Haacke, Starnberg/Gauting

Zu Jahresbeginn 2014 als vage Idee auf den Markt gebracht, im Frühjahr konkret geplant, im Herbst beschlossen, im Sommer 2015 gebaut und im November fertig gestellt: Besser und schneller geht es wohl kaum. Ersonnen haben den Kreisverkehr an der Waldkreuzung das Landratsamt Starnberg in Zusammenarbeit mit Staatlichem Bauamt Weilheim, Stadt Starnberg und der Gemeinde Gauting. Vertreter aller beteiligten Behörden und Kommunen feierten am Dienstag den Baubeginn an der Waldkreuzung der Staatsstraße 2069: Die Verbindung zwischen Starnberg und Gilching mit den Abzweigen nach Gauting und Andechs gilt als Unfallschwerpunkt, die Kreuzung wird in den nächsten vier Monaten zum Kreisel umgebaut. In Richtung Gilching, Andechs und Starnberg bleibt die Straße befahrbar; einzig der Gautinger Ortsteil Hausen ist von hier aus nicht erreichbar.

Der Entscheidung zum Bau des Kreisverkehrs waren mehrere Debatten in Kreistag, Stadt- und Gemeinderat vorausgegangen, am Ende war das Votum eindeutig. Das Staatliche Bauamt hätte gern eine aufwendigere Lösung realisiert, doch letztlich gaben der geringere Flächenverbrauch, die Baukosten und die Dauer des Umbaus den Ausschlag zugunsten eines Kreisverkehrs. Das Straßenbauwerk mit einem Durchmesser von 40 Metern kostet rund 700 000 Euro, der Landkreis Starnberg geht dafür finanziell in Vorleistung.

Landrat Karl Roth lobte bei der Eröffnung der Baustelle insbesondere die gute Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Stellen. "Gut gegangen ist auch der Grunderwerb", sagte Roth - und spielte damit indirekt auf die Stadt Starnberg an: Bekanntlich verzögert sich der Baubeginn der Westumfahrung von der Waldkreuzung, die dann ein Kreisel sein wird, zum Maxhof zwischen Starnberg und Pöcking, weil die Stadt noch immer nicht alle Grundstücke erworben hat und die Regierung von Oberbayern die Trasse daher nicht mehr ins Förderprogramm 2015 aufgenommen hat. Damit wird die Trasse frühestens Mitte 2018 fertiggestellt sein. Im Gegensatz dazu wird der Kreisverkehr in Rekordzeit entstehen. "Wenn der erste Schnee fällt, sollte der Kreisel stehen", sagte Landrat Roth. "Mich freut's, dass wir heute starten können."

Michael Kordon, Chef des Straßenbauamts Weilheim, der auch mit den Straßenbauprojekten in Ober-/Unterbrunn, Weßling und eben mit der Starnberger Westumfahrung befasst ist, rückte in seiner kurzen Ansprache zwischen Baggern und Baumaschinen die zügige Planung in den Fokus. "Wirklich toll", sagte er, "dass es so schnell gegangen ist". Zwar wäre der Bau des Kreisels auch binnen vier Wochen zu bewerkstelligen und auch kostengünstiger gewesen, wenn man "alle vier Äste abgeschnitten" und die Staatsstraße komplett gesperrt hätte. Doch das war nicht machbar.

Die Stadt Starnberg hofft, dass durch den Kreisel und - später - durch die Westumfahrung weniger Verkehr über die Hanfelder Straße in die Stadt fließen möge. Bürgermeisterin Eva John sah sich zur Bemerkung veranlasst, dass der Kreisel "das Mittelstück für eine Gesamtumfahrung" Starnbergs sein möge. Gautings Vize-Bürgermeister Jürgen Sklarek indes monierte - abgesehen davon, dass Hausen vorerst nicht erreichbar ist - den Umstand, dass auf einigen Straßen die Geschwindigkeitsbegrenzungen gefallen sind: Bei aller Freude über den Kreisel sei man über den Wegfall der Tempolimits "nicht froh", sagte er.

© SZ vom 13.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: