Sozialbericht:Immer mehr in der Schuldenfalle

Seit 29 Jahren gibt es die Schuldnerberatung im Landkreis

Wer keine Arbeit hat oder mit seiner Arbeit nicht genug verdient, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, tappt nicht selten in die Schuldenfalle. Seit 29 Jahren gibt es die Schuldnerberatung im Landkreis Starnberg. In diesen fast drei Jahrzehnten ist die Zahl an Klienten, die sich an die Beratungsstelle wenden, deutlich angestiegen. In den vergangenen zehn Jahren immerhin um 100 - von 365 Klienten auf 465.

Im Sozialbericht des Landkreises ist in Sachen Fallzahlen von einem Rekordniveau im Jahr 2016 die Rede - von 260 neuen Ratsuchenden, die zu den 205 Altfällen hinzukommen. 2015 waren es noch 234 Neu- und 153 Altfälle gewesen.

Die weitaus meisten der neuen Klienten bei der Beratungsstelle, waren im erwerbsfähigen Alter zwischen 30 und 60 Jahren. Denn gerade in diesen drei Jahrzehnten sind die Lebenrisiken bei den Menschen besonders groß: Zu nennen sind hier Arbeitslosigkeit, Trennung und Scheidung ebenso wie eine mögliche gescheiterte Selbständigkeit oder eine Erkrankung.

Den weitaus größten Anteil der Ratsuchenden nehmen mit 41 Prozent die Alleinstehenden ein. 22 Prozent sind verheiratet. 28 Prozent der Klienten leben getrennt von ihren Partnern, sechs Prozent sind geschieden - das sind immerhin mehr als ein Drittel aller Klienten (34 Prozent). Die Zahlen machen deutlich, dass mit Trennung und Scheidung das Risiko für eine Überschuldung ansteigt.

55 Prozent der Bürger, die sich erstmals an die Schuldnerberatung wenden, sind männlich, 42 Prozent sind Frauen und in drei Prozent der Fälle wenden sich Familien an die Beratungsstelle. bad

© SZ vom 16.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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