Seefeld:Zimmer auf Zeit

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Am Bahnhof Hechendorf entstehen Appartements für Geschäftsleute

Im westlichen Landkreis Starnberg gibt es zu wenig Hotel- und Pensionszimmer. Darum stehen die Seefelder Gemeinderäte dem Bau eines Boardinghouses am Bahnhof Hechendorf auch grundsätzlich positiv gegenüber. Trotzdem waren sie und Bürgermeister Wolfram Gum alles andere als erfreut, als Bauherr Frank Meyer-Brühl vor einigen Wochen im Bauausschuss die ersten Pläne vorlegte: Viel zu massiv, befanden sie. In der Gemeinderatssitzung am Dienstag wurde der Vorbescheid nun einstimmig genehmigt - aber der Architekt muss nacharbeiten und neue Pläne vorlegen. Ansonsten sei eine Änderung des Bebauungsplans "Bahnhof Hechendorf-Nord" nötig. Das wiederum bedeute für den Bauwerber eine längere Wartezeit, "weil wir dringendere Bebauungspläne haben", sagte Gum.

Meyer-Brühl, Eigentümer des Geschäftshauses an der Bahnhofstraße in Hechendorf, möchte in der Alten Fabrik und in einem neuen Anbau 46 Appartements für Geschäftsleute bauen sowie eine zweigeschossige Tiefgarage mit 35 Plätzen. Nicht einverstanden sind Gemeinderäte und Bürgermeister mit der Höhenentwicklung und Abgrabungen von knapp zwölf Metern. Es kam der Vorschlag, eine gerade Wand terrassenartig anzulegen, auch wenn das eine Reduzierung der Appartements bedeute. Wohlwollend wurde die Zahl der Stellplätze - mehr als nötig - zur Kenntnis genommen.

Trotzdem befürchtet Johanna Senft (Bürgerverein Seefeld), dass sich die ohnehin problematische Verkehrssituation am Bahnhof noch mehr verschlechtern werde. Gleichwohl sieht sie den Bedarf an Zimmern auf Zeit gegeben. "Wir haben viele Wissenschaftler am Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum, die solche Unterkünfte suchen", sagte die Diplom-Statistikerin am Mittwoch zur SZ. Pensionswirte in Hechendorf hätten sich aber schon besorgt über die Konkurrenz geäußert, die ihnen mit dem neuen Boardinghouse entstehe.

Meyer-Brühls Planer, der Münchner Architekt Wolfgang Emrich, bat in der Sitzung am Dienstag um die Genehmigung des Vorbescheids. "Wir stellen sicher, dass wir die Änderungen machen", versprach er.

© SZ vom 28.06.2018 / csn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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