Seefeld:Grüne Energie für Seefeld

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Gemeinde will mit Energie-Genossenschaft und Holzbetrieb ein regeneratives Nahwärme-Projekt realisieren

Dass die Gemeinden im Landkreis, wenn es um das Ziel Energiewende geht, aufholen müssen, ist allen Beteiligten klar. Zwar steht Seefeld dank seiner Fotovoltaikanlage in Tiefenbrunn an der Spitze in diesem Bereich der Energiegewinnung, dennoch dominiert weiterhin das Heizöl. Das könnte sich in Zukunft sukzessive ändern. Denn gemeinsam mit der Energie-Genossenschaft Fünfseenland und der Seefelder Firma Peter Schlecht GmbH beabsichtigt die Gemeinde ein zukunftsweisendes Nahwärmeprojekt zu realisieren. Am Mittwoch wurde eine Absichtserklärung zwischen den Partnern unterschrieben. Mit dabei waren Bürgermeister Wolfram Gum, Gerd Mulert von der Genossenschaft und Peter Schlecht. Wie Experten in den vergangenen Monaten festgestellt haben, sind sowohl die energetischen als auch die strukturellen Voraussetzungen für ein solches Vorhaben gut.

Die geplante Nahwärmeleitung soll sich vom Technologiepark Seefeld bis zum Krankenhaus erstrecken. Ab etwa 500 Kilowattstunden Wärmebedarf pro laufendem Meter Leitung ist ein solches Vorhaben wirtschaftlich, heißt es. In Seefeld sind nach vorläufigen Berechnungen 1900 Kilowattstunden zu erwarten. Auch die Seefelder Klinik soll mit einem eigenen Blockheizkraftwerk (BHKW) an das Netz angeschlossen werden. Die zentrale Heizanlage für die Energieversorgung ist bei der Firma Schlecht als Hackschnitzel-Anlage geplant. Der Firmenchef hat damit schon jahrelange Erfahrungen.

Das Rückgrat des gesamten Vorhabens bildet das von der Energie-Genossenschaft Fünfseenland aber zu betreibende Fernwärmenetz. "Die Beteiligung von Gemeinde und Genossenschaft wirkt sich positiv auf die Akzeptanz in der Bevölkerung aus", glaubt der Vorsitzende der Genossenschaft, Gerd Mulert. Über die Genossenschaft können sich die Seefelder an dem Netz auch finanziell beteiligen - wenn sie wollen. Als Hauptabnehmer der Wärmeenergie sind zunächst ein Teil des Technologieparks, die Grundschule und das Krankenhaus mit Schwesternwohnheim vorgesehen. Sollten sich Hausbesitzer melden, die in der Nähe des Leitungsnetzes wohnen, können deren Haushalte angeschlossen werden. Mulert denkt vor allem an Häuser mit Öl- oder älteren Gasheizungen. Als Nächstes befasst sich der Gemeinderat mit dem Projekt. Nach der Gründung der Gesellschaft Wärmenetz kommen Ausschreibung und Projektierung. Eine endgültige Wirtschaftlichkeitsprüfung entscheidet aber über den Bau.

© SZ vom 19.06.2015 / pro - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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