Seefeld:Gemeinde-Posse

Streit um ein Bushäuschen

Für Bürgermeister Wolfram Gum ist die Suche nach einem Standort für ein Bushäuschen in Meiling nur noch eine Posse. "Wir müssen ja fast schon betteln, dass wir eins aufstellen dürfen", grummelte er in der Gemeinderatssitzung am Dienstag. Dabei handle es sich doch um die Meilinger Grundschüler, die dort geschützt auf den Schulbus warten sollten. Gum: "Da geht es um eine Viertelstunde in der Früh!" Aber der Standort an der Ecke Dorfstraße/Dellinger Weg, den die Gemeinde für den besten hält, missfällt dem Eigentümer des Nachbargrundstücks. Er befürchtet Belästigungen seiner Mieter durch Lärm und Schmutz wartender Kinder und schlägt dagegen einen Alternativstandort vor der Kirche vor. Dort würden der Gemeinde allerdings durch Abgrabungen und eine Sonderanfertigung des Bushäuschens Mehrkosten in Höhe von 20 000 Euro entstehen. Gemeinderat Peter Schlecht (FW), der noch einmal den Kontakt mit dem Meilinger gesucht hatte, schlug sich auf deren Seite und meinte, der Standort vor der Kirche sei "nicht abwegig, er kostet uns halt mehr".

"Ich bin sehr traurig, dass man über Kinder in unserer Gemeinde so diskutiert", sagte Evelyn Villing (Grüne). Schließlich betreffe es deren Sicherheit, und der Standort an der Ecke Dellinger Weg sei der sicherste. Auch Gum hielt die Diskussion für nicht sachgerecht, "den Leuten geht es einfach zu gut". Gegen zwei Stimmen wurde der von der Gemeinde favorisierte Platz für ein Bushäuschen beschlossen. Wie die Meilinger das finden, dürfen sie an diesem Donnerstagabend im Gespräch mit dem Bürgermeister kund tun (20 Uhr, Feuerwehrhaus).

© SZ vom 17.11.2016 / csn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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