Seefeld:Gefahr gebannt

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Jourfix an der Baustelle: Die Trinkwasserleitung zwischen Seefeld und Hechendorf ist fertig. In dieser Woche wird die Straße asphaltiert. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Bisher ist Hechendorf nur über eine einzige Leitung mit Trinkwasser versorgt worden, nun haben die AWA-Ammersee eine zweite Trasse legen lassen. Die Kosten summieren sich auf 900 000 Euro.

Von Christine Setzwein, Seefeld

Nur über eine Leitung von Oberalting her sind 3400 Hechendorfer bisher mit sauberem Trinkwasser versorgt worden. Zu wenig, darüber waren sich die Wassergewinnung Vierseenland und die Wasser- und Abwasserbetriebe AWA-Ammersee schon lange einig. Denn was wäre, wenn die einzige Leitung oder die einzige Übergabestelle einmal ausfallen sollte? Ganz Hechendorf läge trocken. Die Gefahr ist gebannt, denn nun liegt eine zweite Leitung zwischen der Ampelkreuzung beim Schloss Seefeld und der Unterführung am Bahnhof Hechendorf. "Und sie funktioniert", sagte Robert Enthaler von der AWA beim wöchentlichen Jourfix mit Bauherren, Baufirmen und Ingenieurbüro.

900 000 Euro haben die Wasserbetriebe in das Projekt investiert. Die Wasserleitung ist 650 Meter lang, an der Schloss-Kreuzung wurden zwei Übergabeschächte errichtet. Die Planung dafür begann schon vor drei Jahren, erzählt Enthaler. "Dreimal mussten wir ausschreiben." Als es dann vor einem Jahr losgehen sollte, gab es Ärger mit dem Bund Naturschutz, weil der Aushub für die Bauarbeiten am AWA-Pumpenhäusel gelagert werden sollte, das Grundstück aber an ein Biotop grenzt. Dann änderten sich die Arbeitsstättenrichtlinien. Die ausführende Firma verlangte, dass die Staatsstraße 2070 zwischen Kreuzung und Bahnunterführung komplett gesperrt wird und nicht nur halbseitig, was nach Ansicht von Polizei und Landratsamt genügt hätte.

Mitte Juli schließlich rückten die Bautrupps an. Die Inninger Straße wurde gesperrt, zum Ärger vieler Autofahrer, die zum Teil weite Umwege auf sich nehmen mussten, weil gleichzeitig auch die Straße durch den Wörthseer Ortsteil Auing gesperrt war, oder im Stau an der Hechendorfer Bahnschranke standen. Doch spätesten zum 7. September wird die Verbindung zwischen Seefeld und Hechendorf wieder geöffnet. In dieser Woche werde asphaltiert, sagt Oliver Vogt von der Tiefbaufirma Holzer.

Ganz abgeschlossen sind die Bauarbeiten dann aber noch nicht, wie Enthaler ankündigt. Die AWA legen eine 170 Meter lange Leitung in der Seestraße zum Pumpwerk. Das werde etwa zwei Wochen dauern und sei verkehrsmäßig kein Problem.

Zum Schulbeginn wird auch die Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer am Ortseingang von Hechendorf auf Höhe Seestraße/Aubachweg fertig sein, die vom Staatlichen Baumt Weilheim in Auftrag gegeben wurde. Schon lange fordert die Gemeinde Seefeld dort Sicherheitsmaßnahmen. Wegen der unübersichtlichen Kurve kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen, etwa wenn Radler von der Ampelkreuzung kommend verbotswidrig nach links in die Seestraße - eine Einbahnstraße - abbiegen.

Für die AWA-Ammersee und die Wassergewinnung Vierseenland steht schon das nächste Großprojekt an. Zwischen Hochstadt und Unering ist eine 3,7 Kilometer lange Leitung geplant. Kosten: 2,5 Millionen Euro.

© SZ vom 31.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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